Gemäß der aktuellen Schnellschätzung des WIFO wuchs die österreichische Wirtschaft im IV. Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 0,3% (nach ebenfalls +0,3% im II. und III. Quartal). Konsum und Investitionen stützten das Wachstum, während der Außenbeitrag aufgrund der starken Importdynamik das Ergebnis minderte. Die Erholung der Industriekonjunktur setzte sich leicht gedämpft fort, ebenso lieferten Dienstleistungsbereiche positive Wachstumsbeiträge. Für das Jahr 2015 ergibt sich ein Wirtschaftswachstum von 0,9%.
Das österreichische BIP wuchs im IV. Quartal 2015 gegenüber der Vorperiode abermals saisonbereinigt um 0,3%. Im Vorjahresvergleich betrug die Wachstumsrate des unbereinigten BIP 1,1%. Im gesamten Jahr 2015 stieg die österreichische Wirtschaftsleistung um 0,9%. Die Expansion wurde im IV. Quartal von der Konsum- und der Investitionsnachfrage bestimmt, während der Wachstumsbeitrag des Außenhandels zum BIP erneut negativ war. Die Konjunkturdynamik des privaten Konsums blieb auch im IV. Quartal verhalten, die privaten Konsumausgaben (einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck wie etwa Hilfsorganisationen oder Kirchenverbände) stiegen um 0,2%. Die Ausgaben der öffentlichen Hand für Asylsuchende erhöhten die öffentliche Konsumnachfrage stärker, sodass der Konsum insgesamt um 0,3% zunahm. Die seit Jahresbeginn mäßige Ausweitung der Bruttoanlageinvestitionen hielt im IV. Quartal an (+0,4%). Die Unternehmen investierten neuerlich mehr in Ausrüstungen, während die Nachfrage nach Bauten abermals rückläufig war.
Die steigende Tendenz der Ausrüstungsinvestitionen spiegelt sich in der positiven Importdynamik: Im IV. Quartal stieg die Importnachfrage um 1,1%. Die Exporte wurden ebenfalls ausgeweitet, jedoch um nur 0,8%, sodass der Außenbeitrag das Wachstum der Gesamtwirtschaft dämpfte. Die Industriekonjunktur blieb im Wesentlichen stabil, wenngleich sich die Dynamik zuletzt etwas abschwächte (Wertschöpfung in der Sachgütererzeugung +0,4%). In der Bauwirtschaft bleibt die Entwicklung schwach, die Wertschöpfung nahm im IV. Quartal nicht zu. Die meisten Dienstleistungsbereiche lieferten hingegen positive Beiträge zum Wirtschaftswachstum. In den Bereichen Handel, Beherbergung und Gastronomie, Verkehr und Nachrichtenübermittlung stieg die Wertschöpfung um 0,4%, im Grundstücks- und Wohnungswesen um 1,4%, im Bereich Information und Kommunikation um 0,2% sowie in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen um 0,3%. Hingegen sank die Wertschöpfung im Kredit- und Versicherungswesen (2,9%).