BERCHTESGADENER LAND. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd führte in den vergangenen beiden Nächten Großkontrollen zur Bekämpfung der Schleuserkriminalität und zum Schutz von Flüchtlingen durch. In der Nacht zum Mittwoch, 02.09.2015, konnten fünf Schleuser festgenommen werden.

 

Polizeidienststellen und insbesondere die Polizeiinspektion Fahndung Traunstein (Schleierfahnder) betreiben im grenznahen Raum generell mobile Kontrollen hinsichtlich der Bekämpfung der Schleuserkriminalität. Zum zweiten Mal wurden nun in der Nacht zum Mittwoch durch das Polizeipräsidium Oberbayern Süd Großkontrollen, sowohl auf der Autobahn, als auch auf Bundesstraßen, durchgeführt. Dabei gelang es den kontrollierenden Beamten insgesamt fünf Schleuser festzunehmen.

 

Gegen 06.30 Uhr kontrollierten Beamte auf der Bundesstraße bei Freilassing einen Minivan mit österreichischer Zulassung, besetzt mit insgesamt sieben irakischen Staatsangehörigen. Nur zwei Personen verfügten über die nötigen Aufenthaltspapiere, die weiteren fünf Personen im Alter von 24 bis 30 Jahren sollten nach jetzigem Ermittlungsstand von diesen nach Deutschland eingeschleust werden. Die beiden Schleuser wurden festgenommen.

 

Bereits gegen 05.00 Uhr war es zu Festnahmen an der Autobahnkontrollstelle gekommen, nachdem Beamte eine eher exklusivere, jedoch für die Ermittler nicht unbekannte Art der Schleusung festgestellt hatten.

Zunächst kontrollierten die Beamten einen hochwertigen BMW X5, besetzt mit zwei britischen Staatsangehörigen kurdischer Herkunft im Alter von 30 und 31 Jahren. Wenig später wählten Beamte einen ebenfalls hochwertigen Range Rover SUV zur Kontrolle aus. In diesem saßen, neben dem ebenfalls britischen Fahrer, drei syrische Staatsangehörige ohne Pässe. Schnell konnte ein Zusammenhang zwischen den beiden Fahrzeugen hergestellt werden. So wurden schließlich die Pässe der in dem Range Rover geschleusten Personen in dem vorausgefahrenen BMW aufgefunden, ebenso stellten die Beamten in beiden Fahrzeugen Funkgeräte sicher. Nach jetziger Einschätzung dürfte es sich bei dem ersten SUV um ein sogenanntes „Spähfahrzeug“ gehandelt haben. Das folgende Schleusungsfahrzeug hätte durch diesen Späher vor Kontrollen gewarnt werden sollen. Auch hier kam es zur Festnahme der drei Schleuser.

 

Ziel der derzeit intensivierten Kontrollen ist neben der Bekämpfung der Schleuserkriminaltiät auch die Erhöhung der Sicherheit für die geschleusten Personen. Flüchtlinge waren in den vergangenen Wochen von skrupellosen Schleusern auch auf Autobahnen regelrecht aus den Fahrzeugen geworfen und somit in unmittelbare Gefahr gebracht worden. In den vergangenen Tagen konnten zumindest entlang der A8 keine gefährdeten Flüchtlingsgruppen mehr festgestellt werden.