Schleuser und Geschleuste, in einem dafür typischen Kastenwagen, förderte eine Grenzkontrolle von Bundespolizisten am Donnerstagmorgen zwar nicht zu Tage, dafür aber ganz andere schlecht untergebrachte und unterversorgte Fahrgäste: Vier Islandpferde. Beamte des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd übernehmen in Zusammenarbeit mit dem Berchtesgadener Veterinäramt die weitere Sachbearbeitung.

 

 

Ein für Schleusungen eher typisches Fahrzeug, einen weißen Ford Transit-Kastenwagen, winkten die Bundespolizisten am Donnerstagmorgen gegen 07.45 Uhr in die A8-Kontrollstelle bei Piding. Nicht schlecht staunten die Beamtinnen und Beamten über den Inhalt des Kastenwagens mit ungarischer Zulassung. Zwar beinhaltete dieser keine Flüchtlinge und auch sonst übliches Transportgut fanden die kontrollierenden Beamten in dem Wagen nicht vor. Mit großen Augen blickten ihnen vier Ponys aus der Dunkelheit entgegen!

 

Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein und ein Hundeführer des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd übernahmen die weitere Bearbeitung des Transportes. Ein Veterinär des Landratsamtes begutachtete die vier Isländer.

Dabei konnte festgestellt werden, dass für die Tiere in dem Fahrzeug keinerlei Futter und auch kein Wasser bereitgehalten wurde. Wie eine Vernehmung durch Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein ergab, war der Fahrer mit seinen vierbeinigen Insassen bereits am Vorabend gegen 22.00 Uhr in Ungarn mit Ziel Schweiz gestartet.

 

Die Tiere wurden noch an der Kontrollstelle getränkt und mit Futter versorgt. Gegen den Fahrer laufen Ermittlungen wegen tierschutzrechtlicher sowie seuchenrechtlicher Verstöße. Zudem werden Verstöße gegen Einfuhrbestimmungen und auch gegen Vorschriften im Bereich der Ladungssicherung bzw. wegen des Gebrauchs des völlig ungeeigneten Transportfahrzeuges geprüft.