Im Jahr werden an der Universitätsklinik für Chirurgie über 9.000 Patienten stationär behandelt und über 3.600 Operation durchgeführt. Ambulant werden an die 25.000 Patienten versorgt. Die mittlere Aufenthaltsdauer der stationären Patienten liegt derzeit bei 3,5 Tagen.

Der scheidende Chirurgie Primar Univ.-Prof. Dr. Dietmar Öfner-Velano: „Es wird Zeit, dass ich mich auch an dieser Stelle für die Zusammenarbeit bei allen bedanke. Wie viele schon aus der Presse erfahren haben, bin ich dem Ruf an die Medizinische Universität Innsbruck gefolgt und werde bereits ab März 2015 die Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, die auch die Allgemein- und Kinderchirurgie unter einem gemeinsamen Dach vereint, leiten. Ich verlasse Salzburg mit etwas Wehmut, freue mich aber sehr auf die neuen Aufgaben. Ich darf mit Stolz behaupten, dass wir vieles in den 6 Jahren erreicht haben und die Chirurgie in Salzburg an ein internationales Niveau herangeführt wurde. Dafür möchte ich mich bei meinen fleißigen und hoch qualifizierten Chirurginnen und Chirurgen und bei den vielen Mitarbeitern der unterschiedlichen medizinischen Disziplinen und Professionen, die mit uns an einem Strang zum Wohl der Patienten gezogen haben, bedanken.“

 

Landeshauptmann Stv. Dr. Christian Stöckl bedankt sich bei Professor Öfner für seine engagierte Arbeit: „Mir tut es persönlich sehr leid, dass wir Univ.-Professor Dr. Öfner nach Innsbruck verlieren. Professor Öfner hat die Salzburger Universitätsklinik auf internationales Niveau gebracht und damit eine noch nie dagewesene chirurgische Qualität für Salzburger Patienten geschaffen. Sein Team wird dieses Niveau unter der interimistischen Leitung von Dozent Dr. Jörg Hutter weiterführen und damit nachhaltig prägen. Es warten große Herausforderungen für die Chirurgie in der Versorgungsregion 51. Die zukünftigen Gesundheitsstrukturen in der Spitalsversorgung, werden durch den regionalen Salzburger Strukturplan Gesundheit determiniert. Diese verlangen jedoch eine gute Abstimmung der Leistungsträger, eine regionale Vernetzung, sowie die Ausnutzung der vorhandenen Strukturen und Personalressourcen in bestmöglicher Weise. Dies trägt auch dazu bei, dass die Versorgungsmöglichkeiten durch Krankenanstalten auch in ländlichen Gebieten aufrecht erhalten werden können. Ein Beispiel ist die gute Zusammenarbeit der Salzburger Landeskliniken mit dem Halleiner Krankenhaus (Hernienzentrum) – dies ist ein erster wesentlicher Schritt in Richtung freiwillige Kooperation öffentlicher Krankenanstalten verbunden mit zunehmender Spezialisierung und dies ist, abgestimmt mit den regionalen Gesundheitsplänen, ein echter Gewinn für die Salzburger Gesundheitsregion.“

SALK Geschäftsführer Dozent Dr. Paul Sungler, selbst jahrelang Chirurg an der Salzburger Chirurgie betont: „Es ist das erste Mal, dass ein Vorstand von Salzburg auf eine andere Universität, noch dazu eine renommierte, berufen wurde. An der Universitätsklinik für Chirurgie Salzburg werden als Zentralkrankenhaus der maximalen Versorgung alle allgemeinen, viszeral- und thoraxchirurgischen Operationen in hoher Frequenz durchgeführt. Das Team von 11 OberärztInnen, 2 FachärztInnen und 6 AssistentenInnen erfüllen diesen Auftrag seit vielen Jahren in höchster und konstanter Qualität. Ohne die professionelle Unterstützung der Pflegemitarbeiterinnen und Pflegemitarbeiter wären diese guten Ergebnisse aber nicht möglich. “ Im modernen Gebäude des Hauses A (Chirurgie West), das sowohl im Bereich der Diagnostik, insbesondere in der Endoskopie und Chirurgischen Sonographie, aber auch im Bereich der Operationssäle mit der neuesten und modernsten Technik ausgestattet ist, ist die Universitätsklinik für Chirurgie ansässig. Infrastrukturell verfügt die Klinik über 86 systemisierte Betten auf 4 Bettenstationen. Alle Bettenstationen sind mit modernst ausgestattet. Die Sonderklassestation verfügt über 2-Bettzimmer und mit Aufzahlung sind auch 1-Bettzimmer belegbar.

Strenges Qualitätssicherungskonzept

 

Der klinische Alltag an der Universitätsklinik für Chirurgie Salzburg ist in mehrere interne Qualitätsroutinen eingebettet, die ein höchstes Maß an Patientensicherheit bieten. Professor Öfner beschreibt: „Durch die Struktur, die den Organen folgt und durch ein einmaliges Qualitätssicherungskonzept wird eine hohe Patientensicherheit gewährleistet. Das Qualitätsmanagement der Chirurgie ist in nationale und internationale Qualitätssicherungs-konzepte eingebunden, die wir maßgeblich mitentscheiden oder selbst initiiert haben. Veröffentlichungen der Ergebnisse in Form von Berichten und wissenschaftlichen Arbeiten gehören genauso zum Umfang einer akademischen Chirurgie, wie die Verkettung mit dem übergeordneten Bereich des Qualitätsmanagements der SALK. Neben den internen Qualitätssicherungsroutinen sind wissenschaftliches Arbeiten, sowie Aus- und Weiterbildung integrale Bestandteile des chirurgischen Qualitätsmanagements.“

 

Das Salzburger Team von Chirurginnen und Chirurgen sind hochkompetente und wissenschaftlich engagierte Spezialisten. Dieses Team steht für eine modern ausgerichtete Chirurgie, bei der der Patient im Mittelpunkt steht und nach dem die Indikationen und die Vielzahl an chirurgischen Techniken ausgerichtet werden. Die Universitätsklinik (UK) für Chirurgie verfügt neben einer Notfallambulanz auch über eine Terminambulanzen für allgemeine und spezielle chirurgische Erkrankungen, die den Schwerpunkten der Klinik folgen und von den entsprechenden Spezialisten betreut werden.

Maßgeschneiderte Therapie

Dozent Dr. Jörg Hutter wird als interimistischer Leiter bis zur Neubesetzung des Primariats die Uniklinik für Chirurgie führen: „Wir erstellen an der Universitätsklinik für Chirurgie Salzburg für jede Patientin und jeden Patienten einen individueller Behandlungsplan. Die Grundlage dafür bildet ein breite und bunte Mischung aus konventionellen und minimal invasiven chirurgischen Verfahren, die von unseren hochspezialisierten Teams rund um die Uhr erbracht werden. Dabei spannt sich der Bogen von einfachen chirurgischen Versorgungen bis hin zu komplexen unter Umständen mehrzeitigen und mehrfachen Operationen. Methodisch werden alle gängigen sowie laparoskopische und thorakoskopische Operationen bis hin zur sogenannten „narbenfreien“ Chirurgie angewandt.“

Spitzenmedizin durch interdisziplinäre Zusammenarbeit

Spitzenmedizin ist heute nur durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu erreichen, bei der jede medizinische Disziplin mit ihrer Kernkompetenz zum Erfolg beiträgt. Innerhalb der chirurgischen Disziplin ist der Weg durch Spezialisierung, die den Organen folgt, vorgezeichnet. Nur so können wir modernste Spitzenmedizin, von der man sich den besten Nutzen bei möglichst geringem Risiko erwarten kann, anbieten. Hand in Hand mit der Patientenversorgung auf höchstem Niveau sind die beiden weiteren Säulen des Aufgabenbereichs einer Universitätsklinik verwoben. Dozent Dr. Jörg Hutter ergänzt dazu: „Sowohl in der Forschung als auch in der Lehre haben wir in den vergangenen Jahren weitere Schwerpunkte gesetzt. Vizeralchirurgie, Thoraxchirurgie und das Qualitätsmanagement sind unsere Stoßrichtungen – auch für die Zukunft.

Forschung und Lehre & Üben im Simulationszentrum

 

Neben der Patientenversorgung und Forschung gehört die Lehre zur dritten Säule der Aufgabenbereiche einer Universitätsklinik. Dozent Dr. Jörg Hutter erklärt: „Unsere drei wissenschaftlichen Zielsetzungen ergänzen die klinischen Schwerpunkte. Dazu gehören die chirurgische Infektiologie, die sich vor allem mit der „abdominellen Katastrophe“ und der Sepsisforschung beschäftigt, die Prädiktion, bei der das Ansprechen auf eine Tumortherapie vorausgesagt werden soll und die Qualitätssicherung.“

 

Neben der studentischen Lehre im Rahmen der universitären Verpflichtungen wird ein besonderes Augenmerk auf die Ausbildung der jungen Chirurginnen und Chirurgen gelegt. Dozent Hutter betont: „Ganz besonders wichtig ist uns die Aus- und Weiterbildung unserer jungen KollegInnen, sie sind unser Potential und unsere Chance auch in Zukunft Medizin auf höchstem Niveau anbieten zu können“

Klinische Schwerpunkte der UK für Chirurgie Salzburg

Um den Anforderungen an eine Universitätsklinik gerecht zu werden arbeiten die ÄrztInnen unserer Abteilung in spezialisierten Teams, die zu Schwerpunkten zusammengefasst sind. Diese Schwerpunkte umfassen die chirurgische Onkologie, die Thoraxchirurgie, die endokrine Chirurgie, die Diagnostik und chirurgische Therapie funktioneller Erkrankungen, sowie die chirurgische Endoskopie und Sonographie. Daneben gibt es zusätzlich noch Schwerpunkte, die sich mit der chirurgischen Infektiologie und dem Wundmanagement, der chirurgischen Intensivmedizin und Simulation und dem chirurgischen Daten- und Qualitätsmanagement beschäftigen.

  • Endokrine Chirurgie
    • Chirurgie der Schilddrüse und Nebenschilddrüse
    • chirurgische Onkologie (neuroendokrine Tumoren)
  • Hernienchirurgie und Tagesklinik
    Leistenbrüche, Narbenbrüche, Bauchdeckenbrüche

    • Komplexe rekonstruktionen der Bauchdecke
    • Rezidive und Schmerzen nach Bruchoperationen
  • Chirurgie des oberen Verdauungstraktes
    • chirurgische Onkologie (Speiseröhren- und Magenkrebs)
    • Antirefluxchirurgie und Adipositaschirurgie (metabolische Chirurgie)
  • Leber-, Gallenwegs- und Pankreaschirurgie
    • chirurgische Onkologie (Lebermetastasen, Leberzellkarzinom, Gallenblasenkrebs, Klatskintumor, Bauchspeicheldrüsenkrebs)
    • Cholezystektomie (Gallenblasenentfernung) bei Gallensteinleiden
    • akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Chirurgie des unteren Verdauungstraktes, Koloproktologie
    • chirurgische Onkologie (Dickdarm-, Mastdarmkrebs, Analkarzinom)
    • chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Kolitis ulzerosa)
    • Erkrankungen des Anus (Inkontinenz, Fisteln, Abszesse, Hämorrhoiden)
  • Referenzzentrum für Thoraxchirurgie
    • chirurgische Onkologie (Lungekarzinom, Malignome des Rippfells)
    • Chirurgie der Brustwand
    • Thymuserkrankungen, Mediastinaltumoren
  • Chirurgische Endoskopie(Spiegelung des Verdauungstraktes, Gastroskopie, Koloskopie, ERCP)
    • chirurgische Onkologie (Diagnostik und Therapie, Entfernung von Krebsfrühformen, ESD, EMR)
    • Staging von Tumoren (Endosonohraphie, Feinnadelaspiration, Punktion)
    • Diagnostik und Therapie (Blutstillung, Probexzisionen)
    • Notfallendoskopie
  • Chirurgie Infektiologie, Wundmanagement und Ernährung
    • Wundversorgung, Wundambulanz
    • Stomapflege, Stomaberatung
  • Zytoreduktive Chirurgie und Chirurgische Informatik
    • Peritonektomie ± HIPEC