1. und 8. Tag – 04.09.2015 und 05.09.2015

 

Zufrieden mit dem Verlauf der ersten Festwoche zeigt sich die Polizei. Und auch am üblicherweise einsatzreichen mittleren Wochenende trübten nur wenige Vorfälle die gute Zwischenbilanz. Negativer Ausreißer war dabei vor allem am Freitagabend der Angriff auf Polizeibeamte durch zwei Männer, bei dem sogar ein Messer im Spiel war. Tags darauf dann ein schöner Fahndungserfolg, als eine Diebstahlsserie mit der Festnahme von drei jugendlichen Tätern geklärt werden konnte.  

 

Wie bereits berichtet, wollten zwei 21 und 31 Jahre alte Männer am späten Freitagabend trotz wiederholter Aufforderungen das Festgelände nicht verlassen. Der 21-Jährige schlug dann unvermittelt mit der Faust einem Polizisten ins Gesicht und zeitgleich zückte der ältere der Beiden ein Messer und ging damit auf einen anderen Beamten los. Die zwei Angreifer konnten überwältigt und festgenommen werden.

 

Als am Samstagabend nach 20.00 Uhr mehrere Meldungen über Handtaschendiebstähle bei der Wiesnwache eingingen, wurde sofort die Fahndung nach den Tätern eingeleitet. Wieder einmal brachte dabei die Videoüberwachung auf der Loretowiese den entscheidenden Hinweis, weil ein mutmaßlicher Täter darauf zu sehen war. Wenig später konnte er in der Schaustellergasse vor einem Fahrgeschäft erkannt und festgenommen werden. Der 16-Jährige hatte zwei 15 und 16 Jahre alte Komplizinnen, welche die gestohlenen Handtaschen nach den Taten an sich genommen und später deponierten hatten. Alle drei mussten mit auf die Wache und es wurden Strafverfahren wegen Bandendiebstahls eingeleitet. Überglücklich waren natürlich die Opfer, denen ihr Hab und Gut (Bargeld, EC-Karten, Schlüssel, Mobiltelefone usw.) wieder zurückgegeben werden konnte.

 

Ein Wiesnverbot handelten sich zwei Tiroler am Freitagabend ein. Zusammen mit zwei Landsmännern hatten sie nämlich in einem Gastbetrieb gegen 19.00 Uhr eine Brotzeitplatte „verputzt“. Dumm nur, dass die den Gästen am Nachbartisch gehörte und die Tiroler sich anfänglich auch noch weigerten, zu bezahlen. Weil zwei der Buschen aus dem Quartett auf der Wiesnwache völlig uneinsichtig und unbelehrbar waren, war der Besuch auf dem Herbstfest für sie der letzte in diesem Jahr.

 

Gerade in solchen Fällen macht es sich bezahlt, dass die Wiesnwache auch heuer am mittleren Wochenende wieder von einer österreichischen Kollegin der Polizeiinspektion Kufstein verstärkt wurde. „Unsere Kollegin kann bei solchen Fällen, beispielsweise durch Personalienüberprüfungen auf dem kurzen Dienstweg, schnell helfen. Sie kennt außerdem die Mentalität der Tiroler einfach besser und findet bei Konflikten schnell den richtigen Draht. Und das erleichtert uns die Arbeit.“ so Wiesnwachleiter Robert Maurer. Möglich macht den Einsatz einer österreichischen Polizeibeamtin – natürlich in ihrer feschen österreichischen Uniform und auch mit Dienstwaffe im Holster – ein deutsch-österreichischer Polizeivertrag.

 

 

 

Polizeiinspektorin Meusburger im Kreise ihrer Kolleginnen und Kollegen der Wiesnwache

 

 

Auch wenn gefühlt bislang weniger italienische Gäste als in den vergangenen Jahren das Herbstfest besuchten, so gibt es doch immer wieder berichtenswerte Geschichten über sie: Um kurz vor 02.00 Uhr morgens wurde am Samstag ein splitternackter Mann in einem Blumentrog in der Gilitzerstraße gefunden. Der 39-jährige Italiener war kaum aufzuwecken, orientierungslos und natürlich hochgradig alkoholisiert. Wie er in diese Lage gekommen war, konnte nicht geklärt werden. Er schlief seinen Rausch in einer Zelle aus.

 

Jugendschutzkontrollen

 

Wie üblich befanden sich auch am Wochenende Jugendbeamte der Polizei und Mitarbeiter des Stadtjugendamtes auf dem Herbstfestgelände und im Umfeld der Loretowiese. Sie kontrollierten am Samstag 30 Kinder oder Jugendliche, mussten aber nur in einem Fall eine 13-Jährige in Gewahrsam nehmen, die alkoholisiert war. Jugendbeamter Christian Wolf: „Aufgrund der strengen Kontrollen beim Ausschank und Verkauf in den Zelten, aber auch durch unsere eigenen Kontrollen zusammen mit dem Stadtjugendamt, haben wir den Eindruck, dass der Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren deutlich rückläufig ist.“