Die deutschen Hochschulen punkten bei internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit attraktiven Forschungsbedingungen, einer guten Arbeitsatmosphäre und Gleichberechtigung. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie, die GATE-Germany, Konsortium für internationales Hochschulmarketing des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), gerade veröffentlicht hat. Für die Studie wurden promovierte internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ihren Entscheidungsmotiven, ihrer beruflichen und sozialen Integration und ihren Karriereabsichten befragt. Finanziert wurde die Studie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
„Deutsche Hochschulen sind in den letzten Jahren zu internationalen Orten geworden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kommen aus anderen Ländern zu uns und fühlen sich wohl in Deutschland. Das zeigt sich in Bezug auf ihre Forschung ebenso wie in ihrem Kontakt mit deutschen Kollegen – jeder Dritte möchte länger als fünf Jahre hier bleiben“, sagt Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Vom Bund geförderte Programme zur Internationalisierung wie die Alexander von Humboldt-Professuren oder die Soja-Kovalevskaja-Forschungspreise trügen zu dieser wachsenden Attraktivität bei, so Wanka.
Ein Großteil der Befragten bezeichnet sowohl die Arbeitsatmosphäre als auch die berufliche Integration als sehr positiv. Darüber hinaus erweist sich insbesondere die Betreuung durch die hochschulischen Serviceeinrichtungen als zentraler Faktor für die Zufriedenheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
„Die gelebte Willkommenskultur an unseren Hochschulen ist neben der hohen Qualität der Forschung ein entscheidendes Kriterium für ihre internationale Anziehungskraft. Ich freue mich sehr, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland an unseren Hochschulen so gut integriert sind“, sagt DAAD-Präsidentin Margret Wintermantel.
Die sozialen Kontakte der Befragten werden stark durch das berufliche Umfeld dominiert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler pflegen zumeist sehr intensive Kontakte zu ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen, jedoch seltener zu Deutschen außerhalb ihrer Arbeitsumgebung. Die Gastfreundlichkeit jenseits der Hochschule bewerten sie kritischer als die übrigen Faktoren.
Horst Hippler, Präsident der HRK: „Die Willkommenskultur, die viele Hochschulen so erfolgreich etabliert haben, darf nicht im Labor und an der Campusgrenze Halt machen. Nachholbedarf gibt es einerseits in der Hochschulverwaltung und andererseits im städtischen Umfeld. Hieran sollten wir gemeinsam weiter arbeiten.“
Die Studie wurde am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) erstellt. Die Ergebnisse finden Sie in der angehängten Zusammenfassung.