Demenzerkrankungen sind eine der größten medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart: Heute leben in Deutschland bis zu 1,5 Millionen Menschen mit einer Demenz. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung ist in den nächsten Jahren mit immer mehr Betroffenen zu rechnen.

Zwar sind Alzheimer und andere Formen der Demenz bis heute nicht heilbar, aber es gibt vielversprechende Fortschritte in der Vorsorge, Früherkennung, Behandlung und Pflege. Dabei spielen auch die Angehörigen, die Demenzkranke versorgen und begleiten, eine wichtige Rolle.

Einen Überblick über die aktuellen medizinischen Empfehlungen zur optimalen Versorgung von Demenzerkrankungen bietet die neue, grundsätzlich überarbeitete S3‐Leitlinie „Demenzen“, welche die beiden federführenden Gesellschaften – die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) – am 27. Januar 2016 in Berlin vorstellen werden.

Über fünf Jahre lang haben mehr als 20 medizinische Gesellschaften, Berufsverbände und Organisationen die Behandlungsmöglichkeiten von Demenzen wissenschaftlich ausgewertet und neue Erkenntnisse zu Prävention, Diagnostik und Früherkennung gewonnen. Die überarbeitete Leitlinie der höchsten methodischen Qualitätsstufe (S3) formuliert auf knapp 130 Seiten über 90 Schlüsselempfehlungen zu prioritären Versorgungsfragen.