Europäische „Most Wanted“ Fahndungsseite geht online. Fahnder in ganz Europa hoffen so auf mehr Hinweise aus der Bevölkerung

Das Zielfahndungsnetzwerk ENFAST hat mit Unterstützung von EUROPOL eine neue Homepage der meistgesuchten Verbrecher Europas geschaffen.

 

Für geflüchtete Verbrecher wird es in Europa ab nun schwerer sich zu verstecken. Die neue „Most Wanted“ Fahndungsseite der teilnehmenden Polizeidienststellen in Europa ist ab nun online. Derzeit beteiligen sich 22 europäische Staaten an der Initiative. Unter www.eumostwanted.eu können die Informationen zu den zwei meistgesuchten Verbrechern des jeweiligen Staates abgerufen werden. Jeder Mitgliedsstaat bzw. deren Polizei kann diese zwei Täter selbst bestimmen und online stellen. Die Fahnder erhoffen sich so besseres Feedback aus der Bevölkerung und mehr Anhaltspunkte. Diese Mitteilungen und Hinweise können auch anonym erfolgen. Darüber hinaus wird die Arbeit unter den einzelnen FAST Experten gestärkt und so das Netzwerk der Zielfahnder verbessert.

Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner begrüßt die neue Fahndungsseite ausdrücklich: „Ab jetzt wird den Verbrechern das Untertauchen in ein anderes Land deutlich erschwert. Zudem wird die Bevölkerung aktiv informiert und eingebunden. Denn dieses Fahndungstool ‚lebt‘ von den Hinweisen und der Beteiligung der Einwohner der Mitgliedsstaaten.“

Das FAST Team Austria wird von der Zielfahndungseinheit des Bundeskriminalamtes gestellt.

Über ENFAST

Das EU-Projekt ENFAST „European Network of Fugitive Active Search Teams“ wurde 2010 vom Europäischen Rat genehmigt und soll in jedem europäischen Mitgliedstaat ein FAST-Team als zentraler Ansprechpartner für Zielfahndung eingerichtet werden. In Österreich übernahm diese Aufgabe die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes. Durch das Netzwerk soll die Fahndung nach Schwerverbrecher verbessert und gefördert werden. An Europas „Most Wanted“ Webseite beteiligen sind derzeit Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, die Tschechische Republik, Ungarn, Zypern und Österreich. Die Beteiligung der restlichen EU-Länder wird folgen.

Waren es im ersten Jahr nach der ENFAST Gründung noch 42 Gesuchte, die festgenommen wurden, so steigerte sich diese Zahl im Jahr 2014 auf 223 Festnahmen. Im ersten Halbjahr 2015 wurden bereits 118 Personen aufgrund ENFAST Tätigkeiten verhaftet. Die Gesamtbilanz 2015 steht noch aus.