Suchtgiftermittler aus Hallein forschten vier einheimische Jugendliche aus. Die Männer stehen im Verdacht 10 Kilogramm Cannabis gedealt zu haben. Der Straßenverkaufswert liegt bei rund 100.000 Euro.
Zudem stellten die Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren 300 Stück Speed-Kapseln her und erzielten aus diesem Verkauf rund 6.000 Euro. Auch 36 LSD-Trips wurden hergestellt und um knapp 200 Euro verkauft.
Im vergangenen Dezember leiteten die Beamten gegen die Halleiner Jugendgruppe Ermittlungen ein. Die Burschen waren bereits in der Vergangenheit mehrfach wegen verschiedensten Straftaten (Sachbeschädigungen, Einbruchsdiebstähle, Körperverletzungen) aufgefallen. Hinweise über einen gutgehenden Suchtgifthandel mit Beginn im Frühjahr 2015 führten die Ermittler letztlich zu den vier Haupttätern.
Das Quartett benannte sich nach einer deutschen Rap-Crew „Straßenbande 187“. Die Männer traten überwiegend als Gruppe auf, konsumierten selbst starke Drogen, setzten teilweise andere Jugendliche und Abnehmer aus dem Großraum Hallein unter Druck und prahlten mit ihren Taten.
Das Geschäft führten die Vier arbeitsteilig durch. Ein 18-jähriger Kochlehrling besorgte Cannabis in großen Mengen und übergab es an seine drei arbeitslosen Mittäter. Diese wiederum verkauften das Gras an zahlreiche jugendliche Abnehmer- insgesamt wurden 35 Personen angezeigt.
Den Gewinn aus dem Handel teilten die Männer untereinander auf. Aufgrund der guten Geschäfte und Kontakte zu Hintermännern verkaufte jeder einzelne zusätzlich noch Cannabis auf eigene Kasse.
Da den Burschen die Einkünfte aus dem Cannabisverkauf nicht ausreichten, produzierten diese zusätzlich noch gefälschte LSD-Trips und Speed-Kapseln und verkauften diese um rund 6.000 Euro.
Laut ihren Angaben betrug der Aufwand für die Herstellung knapp 50 Euro- gefüllt wurden die Kapseln mit Koffeinpulver. Aus den Einnahmen ihrer kriminellen Geschäfte finanzierten sich die Jugendlichen Markenkleidung, Handys und auch ihren eigenen Drogenkonsum.
Die Halleiner Polizei forschte drei Afghanen und einen in München wohnhaften Kosovaren, im Alter von 19 bi 21 Jahren, aus. Diese Männer fungierten als Hintermänner und Lieferanten. Teilweise hatten die Afghanen auch Kontakt zur „Lehener Park“ Szene.
Im Zuge der Ermittlungen klärten die Beamten noch einen Einbruchsdiebstahl in ein Jugendzentrum in Hallein. Damals brachen drei der Haupttäter gemeinsam mit zwei Suchtgiftabnehmern ein. Sie erbeuteten einen Fernseher, eine Playstation samt Spiele und eine Stereoanlage.
Insgesamt wurden nun über 90 Anzeigen erstattet. Bei den Suchtgiftabnehmern handelt es sich unter anderem um 19 Beschäftigungslose, drei Asylwerber und 13 Schüler sowie Lehrlinge im Alter von 15 bis 21 Jahren.