Vor genau drei Jahren legte Österreich ein Bekenntnis zur Wehrpflicht ab und sprach sich, aller Unkenrufe zum Trotz, gegen die Einführung eines Berufsheeres aus. Dass diese Entscheidung richtig war, dürfte wohl angesichts der Flüchtlingskrise nicht mehr in Zweifel gezogen werden. Mittlerweile überlegt sogar Schwedens Außenministerin Margot Wallström aufgrund der Asylkrise die Wiedereinführung der Wehrpflicht, um den Personalmangel im Heer in den Griff zu bekommen. Auch Deutschland kämpft seit der Einführung des Berufsheeres mit massiven Rekrutierungsproblemen.

„Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten ist in Österreich durch die Wehrpflicht eine ausreichende Truppenstärke gewährleistet. Dennoch stellt die Asylkrise die Belastungsfähigkeit unserer Sicherheitskräfte von Polizei und Bundesheer auf eine harte Probe. Dies liegt vor allem daran, dass sich der ehemalige Verteidigungsminister Klug weigerte, unsere Grundwehrdiener ordentlich im Grenzdienst einzusetzen. Während die Exekutivbeamten bis zur Belastungsgrenze im Asyleinsatz waren, weigerte sich Klug bis zuletzt beharrlich, hier das volle Potenzial des Bundesheeres auszuschöpfen. Wir haben 10.000 Grundwehrdiener, von denen kein Einziger im Grenzdienst eingesetzt wird“, so der Generalsekretär der Jungen ÖVP Stefan Schnöll.

„Heute, am Tag der Wehrpflicht, fordern wir unseren neuen Verteidigungsminister auf, die Fehlentscheidungen seines Vorgängers zu korrigieren. Der ehemalige Polizist und Landespolizeidirektor weiß um die Notwendigkeit einer Entlastung der Exekutive an der Grenze. Nur wenn das volle Potenzial des Bundesheeres ausgeschöpft ist und unsere Polizisten wieder ihrer Kernaufgabe, der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit, nachgehen können, ist Österreich einigermaßen für die Herausforderungen der Asylkrise in diesem Jahr gerüstet“, so JVP-General Schnöll abschließend.