Vorläufige Bilanz des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd –

    

ÜBERSEE, CHIEMGAU, LKR. TRAUNSTEIN. Fünf Festivaltage in einer der schönsten Regionen Bayerns mit bis zu 27.000 Besuchern neigen sich dem Ende entgegen. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd sorgte in Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden und Organisationen, sowie dem Veranstalter, für die Sicherheit der Großveranstaltung. Auch in diesem Jahr kann ein positives Resümee gezogen werden.

 

 

Rund 100 Polizeibeamtinnen und Beamte unter Leitung von Polizeioberrat Rainer Wolf waren während des Festivals sowohl auf dem Gelände, als auch im Außenbereich und auf Anfahrtswegen im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. Darunter waren, neben vielen Beamten der umliegenden Dienststellen, Bereitschaftspolizisten, Jugendbeamte, Hundeführer und beispielsweise auch Polizeireiter eingesetzt. Bundespolizisten sorgten für die Sicherheit im Bereich des Bahnhofes Übersee, auf den Bahnanlagen und in Zügen.

Gewohnt gut gestaltete sich auch in diesem Jahr wieder die Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden, Rettungsdiensten und Hilfsorganisationen, sowie mit dem Veranstalter.

 

Verkehrssituation entschärft

 

Mit minimalen Behinderungen verlief die diesjährige Anreise der Festivalbesucher, insbesondere am Hauptanreisetag Mittwoch, problemlos. Die gesenkten Besucherzahlen, das in den Festivaleintritt integrierte Bahnticket und eine leicht geänderte Verkehrsführung mit überarbeitetem Parkplatzkonzept, konnten hier im Vergleich zum Vorjahr für Entspannung sorgen. Eine personelle Stärkung des polizeilichen Verkehrsbereiches tat ihr Übriges.

 

Rauschgiftkontrollen bereits auf den Anfahrtswegen

 

Illegale Betäubungsmittel standen wieder im Focus der polizeilichen Maßnahmen. Fahnder waren sowohl auf den Anfahrtswegen bei Vorkontrollen aktiv, als auch auf dem Festivalgelände selbst. In insgesamt 131 Fällen wurden die Beamtinnen und Beamten fündig und mussten Anzeigen aufnehmen. Überwiegend kam es zur Sicherstellung von kleineren Mengen Marihuana, aber auch das als äußerst gefährlich geltende Crystal Speed ging in einer geringen Dosis den Fahndern ins Netz. Die größte sichergestellte Einzelmenge betrug 113 Gramm Marihuana. Fünf unter Drogeneinfluss fahrende Autofahrer wurden auf den An- und Abfahrtswegen festgestellt und werden nun Probleme mit ihrem Führerschein bekommen.

In Relation zu den hohen Besucherzahlen gesetzt, müssen diese Aufgriffszahlen jedoch ebenfalls als eher gering eingestuft werden.

 

Besonderheit Chiemsee-Summer: Jugendschutz

 

Das bundesweit anerkannte Jungenschutzkonzept beim Festival Chiemsee-Summer ging auch dieses Jahr wieder auf. 20 Jugendliche betreuten die polizeilichen Jungendbeamten in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Traunsteiner Amtes für Kinder, Jugend und Familie. In diesem Jahr waren zwar weniger alkoholisierte Minderjährige zu betreuen und Eltern zuzuführen als im Vorjahr, dafür war eine Steigerung bei den zu betreuenden Jugendlichen zu verzeichnen, die wegen dem Besitz oder Konsum von Marihuana auffällig geworden waren.

 

Professionelle Taschendiebe am ersten Festivaltag unterwegs

 

Zu Diebstählen auf niedrigem Niveau war es bereits in den Vorjahren gekommen und auch beim diesjährigen Festival kamen wieder manche Handys und Geldbeutel aus unbeaufsichtigten Zelten abhanden. Neu war in diesem Jahr jedoch das Auftreten offensichtlich professioneller Taschendiebe am ersten Festivaltag. 15 Anzeigen wurden über die Veranstaltungstage hinweg bei der Polizei erstattet, sie bezogen sich fast alle auf einen Tatzeitraum am späteren Mittwochabend. Teilweise wurde Jacken aufgeschnitten, um an darunter verborgene Geldbeutel oder Handys zu gelangen. In der Folge wies der Veranstalter über seine Festivalmedien auf die Problematik hin und auch die Polizeipräsenz im Bühnenbereich wurde erhöht. Weitere derart professionell ausgeführte Fälle waren an den Folgetagen nicht mehr zu verzeichnen.

 

Viele friedliche junge Leute – kaum Auseinandersetzungen

 

Körperliche Auseinandersetzungen blieben auch beim diesjährigen Festival die Ausnahme. Meist konnten angespannte Situationen durch den Sicherheitsdienst oder die Beamtinnen und Beamten soweit geschlichtet werden, dass keine weiteren Maßnahmen nötig waren. Gewahrsamnahmen blieben die Ausnahme.

Unvermeidlich blieb diese Maßnahme jedoch bei einem Traunreuter, der sich auf dem Gelände der Feuerwehr Übersee und des Malteser Hilfsdienstes befand. In keiner Weise einsichtig die Örtlichkeit zu verlassen, musste er die Nacht in einer Zelle verbringen. Mitursächlich für sein Verhalten dürfte sicherlich der Blutalkoholwert von deutlich über 3 Promille gewesen sein.

 

Polizei in Sozialen Medien aktiv

 

Gut angenommen wurde zudem der erstmals von der Polizei bei diesem Festival angebotene Kontakt mit den Besuchern über Socialmedia. Über Facebook und insbesondere über Twitter informierte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd die Besucher des Festivals über aktuelle Entwicklungen und trat so auch in Interaktion mit ihnen.

 

Einsatzleiter zieht positives Resümee

 

Polizei-Einsatzleiter Rainer Wolf zum Festival: „Unser überarbeitetes Verkehrskonzept ist aufgegangen. Wir konnten die Anreise flüssig halten und Übersee vor großen Behinderungen bewahren. Ein Lob an die vielen jungen Leute, die gut gelaunt und sehr friedlich an diesem Festival teilnehmen. Mein bisheriges Resümee ist positiv, auch da die Zusammenarbeit mit den weiteren beteiligten Stellen sehr gut funktioniert und somit ein hoher Sicherheitsstandart gewährleistet werden konnte.„

 

Malteser Hilfsdienst und Bayerisches Rotes Kreuz ziehen ebenfalls positive Bilanz:

 

Die Veranstaltung wird seit Mittwochvormittag vom Malteser Hilfsdienst mit bis zu 105 Einsatzkräften vor Ort sanitätsdienstlich betreut. In dieser Zeit wurden bis Sonntag 13:00 Uhr rund 1.400 Personen medizinisch behandelt. 42 Personen wurden an das BRK zum rettungsdienstlichen Transport und zur weiteren Behandlung in die umliegenden Krankenhäuser übergeben. Während der Veranstaltung wurden hierfür, wie in den Vorjahren auch, zwei zusätzliche Rettungstransportfahrzeuge zusätzlich zu den Malteserkräften vor Ort vorgehalten. Die Zahlen der Versorgungen durch die Malteser sind ebenso wie die Transportzahlen des BRK vergleichbar zum Vorjahr. Aus Sicht der Malteser und des BRK verlief der Dienstbetrieb bis zum jetzigen Zeitpunkt äußert zufriedenstellend und ohne außergewöhnliche Ereignisse.