15- und 16jährige Französinnen: Mit stibitztem Elternauto durch Europa

 

Einen ungewohnten „Fang“ machten die bayerischen Schleierfahnder der Polizeifahndungsstation Kreuth am Freitagnachmittag am Autobahnparkplatz Seehamer See. Bei der Bestreifung fiel ihnen ein Pkw, Suzuki, mit französischen Kennzeichen auf, besetzt mit zwei jungen Mädchen, aber keinem Erwachsenen. Zudem ergab die Fahndungsabfrage, dass der Pkw am gleichen Tag in Frankreich durch vermeintlichen Diebstahl abhandengekommen war.

 

Die beiden Fahrzeuginsassen, zwei selbstbewusste Französinnen im Alter von 15 und 16 Jahren, gaben sich auskunftsfreudig. Einer spontanen Idee folgend wollten sie sich in Deutschland und Österreich für einige Zeit ein schönes Leben machen, statt die Schulbank zu drücken. Dazu plünderten sie ihre Ersparnisse, insgesamt über 3000 €, stibitzten den Pkw der Eltern und machten sich auf Abenteuerreise. Über einen Führerschein verfügte natürlich keine der Jugendlichen. Um nicht sofort gesucht zu werden, täuschten sie den Eltern vor, bei der jeweils anderen Freundin über das Wochenende eine Schulfacharbeit zu erstellen.

 

Die Eltern ihrerseits hatten tatsächlich erst den Verlust ihres Pkw bemerkt und als gestohlen gemeldet. Dass ihre Töchter ebenfalls verschwunden waren, merkten sie zunächst nicht. Darüber wurden sie von den bayerischen Schleierfahndern und den vermittelnden französischen Kollegen aufgeklärt.

 

Die Eltern machten sich sofort auf den Weg, um den Pkw und vor allem ihre Töchter bei der Polizei in Rosenheim abzuholen. Das Wiedersehen gestaltete sich aber wenig harmonisch. Die Mädchen weigerten sich, mit den Eltern nach Frankreich zurück zu kehren. Erst ein drohender Nervenzusammenbruch der Mutter erweichte die Herzen der Jugendlichen. Sie brachen ihre „Abenteuerreise“ ab und begaben sich widerwillig in den Schoß der Familie.