„Sinabell outet sich abermals als Lobbyist für die Milchindustrie“, kritisiert Team Stronach Wirtschafts- und Agrarsprecher Leo Steinbichler die Aussagen des Wifo-Agrar-Ökonoms im APA-Interview. Und weiter: „Die Situation auf dem Milchmarkt schönzureden und das aktuelle Tief bei den Milchpreisen als „Durststrecke“ runterzuspielen, ist eine fatale Verleugnung der Realität“, so Steinbichler.

„Anstatt die heimische Wirtschaft und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu stärken, die Regionalität und den Wert der gesunden Lebensmittel in den Vordergrund zu stellen, richtet dieser sogenannte „Agrar-Ökonom“ nachhaltig Schaden an“, so Steinbichler. In den letzten 20 Jahren haben mehr als 50 Prozent der bäuerlichen Betriebe geschlossen, auch die Landmaschinenfirmen und Produzenten mussten bereits 10 bis 20 Prozent ihrer Arbeitnehmer freistellen. „Diese bewusste Zerstörung des heimischen Milchmarktes und der regionalen Wirtschaft durch den zunehmenden Import von Ersatzprodukten, wie Palmöl aus gerodeten Regenwäldern, wird von solchen Lobbyisten auch noch beschönigt“, kritisiert Steinbichler. Er fordert die sofortige Wiedereinführung der nationalen Milchquote, ebenso, wie die sofortige Einführung des österreichischen Qualitätsgütesiegelgesetzes.

„Derzeit bietet die C+C Pfeiffer-Gruppe heimischen Edamer zum Aktionspreis von 2,99 Euro pro Kilo an – wenn man bedenkt, dass hier wertvollster Bergland-Käse weit unter dem Einstandspreis verkauft wird, dass man für einen Kilo Käse zehn Liter wertvollste heimische Milch verarbeitet, dann wissen wir, wo die Entwicklung hinführt“, mahnt der Team Stronach Mandatar. Und zu Landwirtschaftsminister Rupprechter: „Es scheint, Sie haben ähnlich kompetente Experten wie Herrn Sinabell in Ihrem Team, denn in Ihrer parlamentarischen Anfragebeantwortung vom 19. Jänner 2015 sprechen Sie von „günstigen Aussichten“ für heimische Milch und Milcherzeugnisse am Welt- und Binnenmarkt und einem durchschnittlichen Milchpreis von über 37 Cent. Was ist daraus geworden, Herr Minister?“, fragt Steinbichler.