ur diesjährigen Jahreshauptversammlung der BRK Bereitschaft Stadt Freilassing hatte Bereitschaftsleiter Stefan Fuchs am vergangenen Freitag in den Landgasthof Rieschen geladen.

In seinen einleitenden Worten beschrieb Fuchs das vergangene Jahr als einsatztechnisch nicht außergewöhnlich: „Es war nicht mehr oder weniger zu tun, die Routine hielt uns fest im Griff“. Besonders hob Fuchs die hervorragende Jugendarbeit in der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing hervor, welche federführend von Bereitschaftsjugendwart Christian Koller geleitet wird. Doch auch die Bereitschaftsleitung begann, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Vor allem eine neue Garage für den, im Jahr 2014 in Einsatz gestellten Gerätewagen Sanität (GW-San 25) muss errichtet werden. Das Fahrzeug wurde vom Freistaat Bayern beschafft und im Februar 2014 von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im Rahmen einer Feierstunde an die Freilassinger Rot-Kreuz-Helfer übergeben. Zudem planen die Verantwortlichen der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing die Anschaffung eines Mannschafts-Transportfahrzeugs und den Ausbau der Unterkunft, die für die vielen Aktiven mittlerweile zu klein geworden ist. „Dies sind Projekte, die der Bereitschaft in den nächsten Jahren nicht nur finanziell sonder auch organisatorisch einiges abverlangen werden“ so Fuchs.

Aufgrund der hervorragenden Jugendarbeit konnte die Bereitschaft im vergangenen Jahr ihre Personalstärke auf 82 Helfer (2013: 78), davon 27 Jugendliche und 45 Aktive, steigern. Dass die Mitglieder der Bereitschaft auch auf hohem Niveau ihren Dienst versehen, konnte Fuchs anhand der Ausbildungsstatistik belegen. So sind unter anderem zwei Ärzte, sieben Rettungsassistenten, 16 Rettungssanitäter, vier Rettungshelfer sowie elf Sanitätshelfer in der Rot-Kreuz-Gemeinschaft aktiv. Die Helfer wurden bei 26 Sanitätswachdiensten bei Veranstaltungen sowie in zehn Einsätzen der Schnell-Einsatz-Gruppe gefordert. Als Beispiele nannte Fuchs den Vollbrand eines Hauses in der Gemeinde Saaldorf-Surheim und den Chemieunfall in einer Brauerei in Teisendorf. Auch beim Höhlenrettungseinsatz am Untersberg wurde die Bereitschaft zur Unterstützung mehrfach eingesetzt. Um für diese Einsätze vorbereitet zu sein wurden 62 Ausbildungsabende und Übungen abgehalten. „Diese Einsätze sind nicht mehr nur einfach schnell ein Pflaster kleben, sondern fordern alles von jedem in jeder Lage“ so Bereitschaftsleiter Stefan Fuchs.

Über 1700 Stunden leisteten die Ehrenamtlichen im Rettungsdienst in der Rettungswache in Freilassing und an zwei Erste-Hilfe-Kursen und acht öffentlichen Vorträgen wurden Interessierte in Notfallmaßnahmen ausgebildet. Auch konnte im vergangenen Jahr zum vierten Mal ein Sanitäts-Grundausbildungskurs angeboten werden, wo 17 Jugendliche und junge Erwachsene in 56 Unterrichtseinheiten zu Sanitätshelfern geschult wurden. Im Juli fand in der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall das Landes-Fachdienstlager der BRK-Bereitschaften statt, wo fast 600 ehrenamtliche Rot-Kreuz-Helfer, Referenten und Gäste aus dem gesamten Freistaat kamen. Hier war die Bereitschaft Freilassing nicht nur Teilnehmer sondern auch in die Organisation und Betreuung der gesamten Veranstaltung mit eingebunden.

Ein besonderes Steckenpferd ist in der Bereitschaft der Bereich Blutspende und Soziales. Ein 14köpfiges Team um Elfriede Ehrmann kümmerte sich im vergangenen Jahr an zehn Terminen um das Wohl von über 1000 Blutspendern in Freilassing und Saaldorf-Surheim. Auch konnten zwei Ausflüge für behinderte Menschen aus Freilassing und Saaldorf-Surheim mit dem Ziel in Waging am See durchgeführt werden.

Besonders stolz ist Fuchs auf die Bereitschaftsjugend, die aus 27 Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 17 Jahren in den aktiven Dienst in der Bereitschaft hineinwachsen. Bereitschaftsjugendwart Christian Koller berichtet, dass in 79 Ausbildungsabenden Theorie und Praxis geübt wurden. Neben der Ausbildung hatten die Jugendlichen bei einem gemeinsamen Grillabend und einem Zeltlager am Abtsdorfer See viel Spaß. Bei einer 24-stündigen Übung, dem Berufsfeuerwehrtag, mit der Jugendfeuerwehr Saaldorf galt es, das Leben in einer Berufsfeuerwehrwache kennen zu lernen und das medizinische Wissen bei diversen Einsatzübungen zu beweisen. Beim Ferienprogramm der Stadt Freilassing waren 34 Kinder zu Besuch im Rot-Kreuz-Haus und konnten spannende Stunden erleben. Künftig werden drei Gruppenleiter den Bereitschaftsjugendwart unterstützen.

Für fünf Jahre aktiven Dienst konnten im Anschluss Rupert Wimmer, Melanie König, Patrick Schönhof und Moritz Jellinek sowie für zehn Jahre Michael Fuchs, Klaus Kleinert und Kathrin Fuchs ausgezeichnet werden. Thomas Weschler und Florian Löw erhielten die Zeitauszeichnung für 15 Jahre aktiven Dienst. Für 20 Jahre wurden Rosmarie Huber und Florian Eisl geehrt. Elfriede Ehrmann und Erich Baringer können auf 30 Jahre aktiven Dienst in der Bereitschaft zurückblicken.
Für 50 Jahre aktiven Dienst in der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing erhielt Peter Poetsch die Zeitauszeichnung. Ewald Kurfer erhielt für 50 Jahre Mitgliedschaft die Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuzes.
Ein Urgestein des Roten Kreuzes in Freilassing ist Hans Feil, der für die unglaubliche Leistung, 60 Jahre aktiver Dienst, neben der Zeitauszeichnung die Ehrennadel des Deutschen Roten Kreuzes erhielt.
Für Florian Löw hatte Bereitschaftsleiter Stefan Fuchs und sein Team noch eine besondere Überraschung: Er erhielt aufgrund seiner richtungsweisenden Tätigkeit als ehemaliger Bereitschaftsleiter das Ehrenzeichen der Bereitschaften in Bronze.

Bei den anschließenden Grußworten der Ehrengäste lobte der zweite Bürgermeister der Stadt Freilassing, Gottfried Schacherbauer, die Jugendarbeit der Bereitschaft und zeigte sich beeindruckt anhand der Stundenzahlen, die die Mitglieder der BRK Bereitschaft Stadt Freilassing ehrenamtlich und in ihrer Freizeit geleistet haben. Feuerwehr-Kommandant Harald Langwieder aus Surheim, der auch für seine Kollegen sprach, bedankte sich für die immer gute Zusammenarbeit und forderte mit einem Augenzwinkern die Politik auf, ihren Geldbeutel ein wenig zu öffnen, um die Arbeit der Ehrenamtlichen zu unterstützen.