Insgesamt konnten dem Deutschen sieben versuchte, schwere Erpressungen nachgewiesen werden

 

 

Beamte des Salzburger Landeskriminalamtes nahmen Mitte Juni einen Erpresser bei einer Geldübergabe in der Nähe von Salzburg fest. Zusammen mit der Sondereinheit des Einsatzkommandos (EKO) Cobra, der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) und der Schengenfahndung (AGM) war der 56-jährige Deutsche überführt worden.

Anfang Juni 2015 erhielten zwei Ärzte und ein Vermögensberater in der Stadt Salzburg Erpresserbriefe. In den Briefen wurde ihnen angekündigt, dass Fehler und Ungereimtheiten an die Öffentlichkeit gebracht werden würden. Der Erpresser drohte den Adressaten, dass er sie mit seinen Veröffentlichungen um ihre wirtschaftliche Existenz bringen und ihren gesellschaftlichen Ruf zerstören würde. Bis zu 8000 Euro forderte der Deutsche für die Geheimhaltung.

Zur Kommunikation mit seinen Opfern hatte sich der Täter einen speziellen Code ausgedacht. Falls ein Briefempfänger zahlungswillig war, musste er im Internet auf der Seite eines sozialen Netzwerkes einen vom Täter vorgegebenen Text veröffentlichen.

Die Polizei befolgte diese Anweisungen zum Schein. Darauf traf ein weiterer Brief des Täters beim Opfer ein, in dem der Täter 7000 Euro forderte und genaue Zahlungsanweisungen gab. Zwei Geldkuverts wurden diesen Anweisungen zufolge an Orten in der Umgebung von Salzburg deponiert. Der Erpresser hatte sich dazu den Spülkasten eines Hotel-WCs und einen Stromverteilerkasten ausgesucht.

Die beiden Ablageorte wurden von LKA, SEO, EKO-Cobra und AGM überwacht. Die Überwachung erfolgte unter schwierigsten Bedingungen. Am nächsten Vormittag tauchte der Erpresser schließlich auf. Als er am 13. Juni um 10.15 Uhr versuchte, eines der Geldkuverts an sich zu nehmen, verhafteten die Beamten den Mann. Es handelt sich um einen 56-jährigen deutschen Staatsbürger, der in Baden-Württemberg lebt. Er zeigte sich zu den Vorwürfen voll geständig. Als Motiv gab er Geldprobleme an. Die Polizisten brachten den Mann in die Justizanstalt Salzburg.

Nach Abschluss der Erhebungen wiesen die Beamten dem 56-Jährigen sieben versuchte, schwere Erpressungen nach. Der Deutsche suchte sich dafür im Internet geeignete, selbstständige Opfer aus und bereitete mehrere Ablageörtlichkeiten für mögliche Geldübergaben im Grenzgebiet von Deutschland zu Österreich vor.

Auf allen Briefen befand sich ein Poststempel aus Baden-Württemberg. Der Täter wohnt in Baden-Württemberg. Er nahm für die Vorbereitungsmaßnahmen und die spätere, versuchte Geldabholung bei Verwandten in Bayern Unterkunft.