Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft ermittelte nach dem brutalen Raub auf eine 55-Jährige im Haus ihrer Tochter am 4. November 2021 unter anderem wegen versuchtem Mord. Nun konnte das lebensgefährlich verletzte Opfer erstmals einvernommen werden. Die beiden Tatverdächtigen (44, 49) schweigen weiterhin zur Tat und befinden sich in Haft.

Die lebensgefährlich verletzte Burgenländerin (55) aus dem Bezirk Oberwart konnte das LKH Graz vor wenigen Tagen verlassen. Schwerste Verletzungen und Zentimeter-tiefe Stichverletzungen am Rücken machten mehrere Operationen erforderlich. Laut Auskunft behandelnder Ärzte grenze es beinahe an ein Wunder, dass die 55-Jährige die Messerattacke überlebte. Die Frau ist nach wie vor in Behandlung.

Von geplanter Tat auszugehen
Bisherigen Ermittlungskenntnissen zufolge dürfte die Tat der beiden Männer von langer Hand geplant gewesen sein. Demnach ist aktuell davon auszugehen, dass die beiden nach wie vor in Haft befindlichen Oststeirer am 4. November 2021 gegen 13.00 Uhr gewaltsam in Raub- bzw. Tötungsabsicht in das ihnen bekannte Einfamilienhaus eindrangen. Dort schlugen sie der 55-Jährigen im Wohnzimmer mit einem harten Gegenstand mehrmals wuchtig gegen den Hinterkopf. Dazu dürften die Täter einen zum Tatort mitgerbachten Baseballschläger verwendet haben. In der Folge fügten sie der hilflosen Frau mehrere tiefe Stichverletzungen mit zwei langen Küchenmessern am Rücken zu und fesselten das hilflose Opfer. Danach suchten die Männer nach Wertgegenständen im Haus, bevor sie samt Beute sowie dem Pkw des Opfers flüchteten.

Die ebenso im Wohnzimmer anwesende Dreijährige, auf welche die 55-Jährige an diesem Tag aufgepasst hatte, musste die Tat offenbar mitansehen. Das Kleinkind erlitt leichte Verletzungen am linken Auge. Diese dürften ihr im Zuge der Tathandlungen gegen ihre Großmutter ungewollt zugefügt worden sein. Das Mädchen konnte ambulant von einem Arzt behandelt werden.

Tatverdächtige weiterhin schweigsam
SRK-Beamte der Bereitschaftseinheit (BE) nahmen den 49-jährigen Oststeirer im Rahmen einer Alarmfahndung unmittelbar nach der Tat fest. Er war mit dem entwendeten Fahrzeug der 55-Jährigen geflohen und rund zehn Kilometer vom Tatort entfernt festgenommen worden. Wenige Stunden später nahmen Raub-Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark seinen Komplizen, einen 44-jährigen Oststeirer, fest. Beide Tatverdächtigen befinden sich seither über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in Haft.

Das Opfer erkannte die beiden Tatverdächtigen, welche bei der Tatausführung großteils unmaskiert waren, im Rahmen einer Lichtbild-Wahlkonfrontation eindeutig wieder. Auch einen Teil der Raubbeute stellten Ermittler bereits sicher. Die Männer machen jedoch, trotz des dringenden Tatverdachts, weiterhin von ihrem Recht der Aussageverweigerung gebrauch und verweigern Angaben zur Tat.

LPD Stmk