Bedienstete der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich, Fachbereich Kraftfahrwesen/Güterverkehr und Fachbereich Gefahrgut, führten gemeinsam mit Bediensteten des Bezirkspolizeikommandos Melk sowie der Autobahnpolizeiinspektionen Altlengbach, Krems, Melk und Amstetten, und mit Unterstützung von technischen Amtssachverständigen des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, in den Bezirken Melk und St. Pölten einen Schwerpunkteinsatz zur Überprüfung des technischen Zustandes von Fahrzeugen durch. Der Einsatz fand in der Zeit von 21. April 2023, 16.00 Uhr bis 22. April 2023, 12.00 Uhr statt, wobei die Fahrzeuge mithilfe von Prüfzügen der Landesregierung auf zwei Parkplätzen entlang der A 1, in Loosdorf und bei der Raststation St. Pölten, überprüft wurden.
Die Besonderheit dieses Einsatzes war, dass die Kontrollen an den beiden Standorten mit zwei mobilen Prüfzugteams parallel durchgeführt wurden.
Bei diesem Schwerpunkteinsatz wurden 121 Fahrzeuge, vorwiegend Schwerverkehr, kontrolliert und bei 94 dieser Fahrzeuge wurden insgesamt 238 schwere technische Mängel festgestellt.
Bei 56 dieser Fahrzeuge waren die technischen Mängel so gravierend, dass diese vom technischen Amtssachverständigen mit „Gefahr im Verzug“ beurteilt wurden, was eine sofortige Abnahme der Kennzeichentafeln und der Zulassungsscheine zur Folge hatte.
Größtenteils handelte es sich bei den gesamt 97 technischen Mängeln mit der Beurteilung „Gefahr im Verzug“ um die Funktion der Bremsen sowie auch um Mängel an der Bereifung, der Achsaufhängung und am Rahmen.
Erwähnenswert ist die Kontrolle eines Kraftwagenzuges aus Serbien, bestehend aus einem Klein-Lkw und einem schweren Anhänger, an dem gravierende technische Mängel an der Aufhängung und am Rahmen des Anhängers festgestellt wurden. Die Anschlagpuffer bei der hinteren Achsaufhängung des Lkws wurden durch selbst angefertigte Holzklötze ausgetauscht. Weiters wies der Anhänger einen kompletten Riss im Rahmen bei der Achsaufhängung an der 1. Achse auf. Die 1. Achse des Anhängers war dadurch nicht mehr einwandfrei befestigt und wies insbesondere beim Abbremsen ein großes Spiel auf. Eine sofortige Kennzeichen- und Zulassungsscheinabnahme war bei beiden Fahrzeugen die Folge. (siehe Bilder 1–4)
Weiters wurden bei diesem Schwerpunkeinsatz noch 51 Anzeigen wegen Überschreitungen der zulässigen Gewichtsgrenzen und sieben Anzeigen wegen weiterer Verwaltungsübertretungen an die zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden erstattet.
Die einschreitenden Polizist*innen haben insgesamt 98 vorläufige Sicherheitsleistungen in der Höhe von mehr als 50.000 eingehoben und 39 Organstrafverfügungen ausgestellt.
Die engagierten Kontrolltätigkeiten und die Dichte an Überprüfungen bei derartigen Schwerpunkteinsätzen der Landesverkehrsabteilung, tragen erheblich zur Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen bei.
56 desolate Fahrzeuge konnten in dem knapp 24-stündigen Einsatz aus dem Verkehr gezogen werden.
LPD NÖ/LVA