Nach einem massiven Hochwasser sowie nach Murenabgängen in Wald im Pinzgau im Sommer 2021 wurden weite Teile der Pinzgauer Lokalbahn zerstört. Gleich nach dem Schadensereignis starteten die ersten Planungsarbeiten für den Wiederaufbau der Schienenverbindung unter noch stärkerer Berücksichtigung des Hochwasserschutzes. Der Abschnitt zwischen Niedernsill und Uttendorf ist dabei das erste Vorhaben. Nach Fertigstellung der umfangreichen Planungen fanden nun diese Woche Verhandlungen vor Ort mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft als Naturschutz- und Wasserrechts-Behörde sowie mit den im Verfahren betroffenen Parteien statt.
„Wir können nur erneut bekräftigen, dass wir uns zur Pinzgauer Lokalbahn bekennen und einen möglichst schnellen Wiederaufbau vorantreiben. Unsere Experten haben hier in kurzer Zeit großartige Arbeit geleistet und mit den direkt betroffenen Grundeigentümern eine Einigung gefunden, um die Bahn noch sicherer auszubauen. Geplant war bereits heuer im Herbst mit dem ersten Abschnitt zu starten, um dieses Jahr noch zumindest nach Uttendorf zu kommen. Es gibt nun jedoch im Wasserrechts-Verfahren Einwände von einigen Anrainern gegen den verbesserten Hochwasserschutz, die das Projekt nun bedauerlicherweise verzögern werden”, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

Genauer Zeitplan hängt von weiteren Einwänden ab

„Deshalb ist der ursprünglich kommunizierte Zeitplan aufgrund der längeren Verfahrensdauer nicht haltbar und hängt davon ab, inwieweit sich das Wasserrechts-Verfahren verzögert. Wir hoffen, so schnell wie möglich rechtsgültige Bescheide zu erhalten, um die Umsetzung erneut auszuschreiben und so rasch wie möglich mit dem Bau beginnen zu können“, erklärt Schnöll.

Verbesserungen im Hochwasserschutz

„Sollte gegen die Bescheide Beschwerden eingelegt werden, könnten dadurch weitere Verzögerungen eintreten. Die Verzögerungen sind neben der Bedeutung der Bahn vor allem deshalb bedauerlich, weil die Experten errechnet haben, dass die Umsetzung auch mit einer Verbesserung der Hochwasser-Situation einhergehen“, so der Verkehrslandesrat.

Mehr Sicherheit durch feste Überströmbereiche

Kernelement des Wiederaufbaues der Pinzgauer Lokalbahn ist die Anhebung der Strecke aus dem Hochwasserbereich der Salzach einerseits und andererseits die Errichtung von Überflutungsbereichen mit festen Fahrbahnen. Damit kann im Ereignisfall der Schaden für die Bahn möglichst geringgehalten werden. Gleichzeitig wird der Schutz im Allgemeinen verbessert. Die vier bereits bestehenden Überströmbereiche zwischen Niedernsill und Uttendorf werden mit einer festen Fahrbahn ausgestattet.

Gleisoberbau wird geschützt

Der neue Querschnitt für überströmte Streckenbereiche sieht eine betonierte Fahrbahn an Stelle des Schotterbettes vor, damit wird Sand und Kies, die im Zuge eines Hochwassers mitgeführt und abgelagert werden, das Eindringen in den Gleisoberbau verunmöglicht. „Es liegen umfangreiche Berechnungen vor, die ganz klar zeigen, dass es im Ereignisfall dadurch zu weniger Schäden kommt und vor allem der Betrieb der Pinzgauer Lokalbahn zeitlich weniger eingeschränkt ist“, so der Landesrat abschließend.

Text: LK_220819_90 (rb/msc/mel)

Bild: Pinzgauer Lokalbahn