Seit Mitte Mai tauchen vermehrt Rissmeldungen auf. Zwei konnten bereits per DNA-Analyse bestätigt und dem Beutegreifer eindeutig zugeordnet werden. Insgesamt sind es im Bundesland in diesem Jahr schon sechs Vorfälle dieser Art, von vier befinden sich die Proben noch in Auswertung. Ein besonders schwerer Verdachtsfall wurde heute aus dem Tennengau gemeldet.
Zehn tote Lämmer – das ist die traurige Bilanz des neuesten Wolfverdachtsfalles. Er ereignete im Gemeindegebiet von Rußbach am Pass Gschütt an der Grenze zum oberösterreichischen Gosau, wo ein Bauer seine toten Tiere am Sonntagvormittag fand. Er wandte sich sofort an den Wolfsbeauftragten des Landes, Hubert Stock. „Wir haben uns heute die Lage genau angeschaut, das Rissbild begutachtet und DNA-Proben für die Analyse entnommen. Es ist immer wieder ein schrecklicher Anblick und die Landwirte sind nicht nur zutiefst betroffen, sondern verzweifelt. Wir versuchen dementsprechend rasch zu unterstützen“, so Stock.
Svazek: „Es braucht wolfsfreie Zonen in Almgebieten.“
„Die Blockadehaltung einzelner Gruppierungen hat uns leider dort hingebracht, dass die Bauern mittlerweile berechtigt zweifeln, überhaupt noch aufzutreiben. Wir müssen mit den aktuell noch zur Verfügung stehenden Instrumenten das Möglichste an Abschüssen unternehmen und in weiterer Folge das System ändern, damit wir zu wolfsfreien Zonen in Almgebieten kommen“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek.
Schwaiger: „Tiere vor dem Wolf schützen.“
„Die Grenze des Zumutbaren für unsere Bäuerinnen und Bauern ist längst erreicht. Ich bin froh, dass wir in der neuen Koalition einen Partner haben, der hier bereit ist, einen restriktiven Weg umzusetzen. Es muss unser Ziel sein, die Almwirtschaft zu sichern und durch geeignete Maßnahmen die Tiere vor den Wolf zu schützen. Herdenschutz allein reicht nicht aus, das zeigen die Erfahrungen aus der Vergangenheit deutlich“, so Landesrat Josef Schwaiger.
Verordnung für schnellere Lösung
Die neue Salzburger Landesregierung hat beschlossen, dass bei Problemwölfen zukünftig Verordnungen für einen Abschuss erlassen werden können. Das langwierige Bescheidverfahren ist nicht das richtige Mittel um Problemwölfen Herr zu werden. Derzeit geht man von drei bis vier Einzelwölfen aus, die sich im Gebiet zwischen Pinzgau und Salzkammergut aufhalten.
Fünf-Punkte-Plan des Landes Salzburg
Salzburg hat sich im Vergleich zu anderen Regionen auf die Rückkehr der Wölfe vorbereitet. Der darauf aufbauende Wolfsmanagementplan hält unter anderem genau fest, wie Herden geschützt werden können bis hin zur Definition, was unter „Problemwolf“ zu verstehen ist. Dass mit Hubert Stock ein eigener Ansprechpartner und Koordinator installiert wurde sowie Entschädigungen unbürokratisch ausbezahlt werden, gehören ebenfalls in die Rubrik „erledigt“. Vier von fünf Punkte im Programm sind daher bereits abgearbeitet und erfüllt.
- Förderung des Herdenschutzes wo möglich – erfüllt
- Schnelle, unbürokratische Entschädigungen – erfüllt
- Managementplan und Definition „Problemwolf“ – erfüllt
- Wolfsbeauftragter des Landes – erfüllt
- Herabsetzung des Schutzstatus – laufend
Umfassende Informationen
Das Land Salzburg informiert schon seit Jahren intensiv über Entschädigungen, Herdenschutz und alle weiteren möglichen Maßnahmen. Alle Verdachtsfälle und bestätigten Wolfsrisse werden laufend unter www.salzburg.gv.at/wolf aktualisiert.
Land Salzburg/Hubert Stock