Heuer bereits über 1.000 Insolvenzen im Handel. 32% der heimischen Handelsbetriebe befürchten, 2024 aufgrund der Kostenbelastungen Personal abbauen zu müssen.

Der Handelsverband bedauert das Scheitern der Handels-KV-Verhandlungen auch in 6. Runde. Die Arbeitgeberseite empfiehlt den Betrieben nun eine Erhöhung der Mindestgehälter um 8 Prozent. „Nachdem sich die Gewerkschaft bei ihren Forderungen kaum bewegt hat, wäre ein Abschluss mit unabsehbaren wirtschaftlichen Risken einhergegangen, der viele weitere Betriebsschließungen verursacht hätte. Dabei ist der Handel jene Branche, die mit Abstand am stärksten von Insolvenzen betroffen ist“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer ersten Stellungnahme.

Wie die jüngste KSV1870-Hochrechnung belegt, wurde im Handel heuer mit 1.003 insolventen Unternehmen (+17%) erstmals seit Jahren die Tausendergrenze überschritten. Weit über 6.400 Geschäfte mussten heuer bereits zusperren. Laut der jüngsten Blitzumfrage des Handelsverbandes werden 39% der Betriebe das heurige Jahr mit einem Verlust abschließen, weitere 35% erwarten maximal ein ausgeglichenes Ergebnis. Und: Ein Drittel der Händler befürchtet, 2024 aufgrund der Kostenbelastungen Personal abbauen zu müssen.

+8%: Handelsverband trägt Empfehlung zur Erhöhung der Gehälter vollinhaltich mit

Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitgeberseite gestern bis in die Nacht verhandelt, sich dabei mehrfach auf die Gewerkschaft zubewegt – leider ohne Erfolg. Man hat sich nun zur Empfehlung von 8 Prozent entschieden, um den Handelsangestellten die Wertschätzung zu zeigen. „Diese Empfehlung der Erhöhung der Mindestgehälter um 8 Prozent trägt der Handelsverband vollinhaltlich mit und dankt den Arbeitgeberverhandlern für ihr unermüdliches Engagement. Der Entschluss musste in dieser Situation gefasst werden, um Arbeitsplätze im größtmöglichen Ausmaß auch über den Jahreswechsel hinaus nachhaltig abzusichern“, so Rainer Will, der Sprecher des österreichischen Handels.