Ein 73-jähriger AKH-Professor im Ruhestand, bereits einmal geimpft, erhielt vor kurzem zahlreiche SMS mit verschiedenen Terminen für eine erste und zweite Impfung.

Wir haben für Sie nun einen fixen Termin für Ihre zweite Teilimpfung der Corona-Schutzimpfung gebucht“, so lautet eines der SMS an Gerhard Tappeiner, Professor am Wiener AKH im Ruhestand. Er möge sich am 3. April 2021 um 16 Uhr im Impfzentrum Martinstraße einfinden.

Wenig später erhält Tappeiner ein zweites SMS: Frau Elvira Lehrl möge sich am 15. Juni um 16:35 Uhr im Austria Center Vienna einfinden. Es folgt ein weiterer Termin am 11. Juni 2021 um 15:50 um 7:15 Uhr für Johann Zahradnik, und danach ein Termin am 16. Juni 2021 um 15:50 um 7:15 für Erich Benseler. Ein viertes SMS setzt den Impftermin erst am 16. Juni 2021 um 7:15 an.

Tatsache ist, dass der Arzt am 6. März 2021 um 16 Uhr seine erste Teilimpfung im Impfzentrum Martinstraße bekommen hat und die Nebenwirkungen geringfügig waren.

Das hindert das Wiener Impfservice der MA 15 (Gesundheitsdienst der Stadt Wien) aber nicht, ihm drei weitere Termine für eine Erstimpfung zu senden: Am 23. März 2021 um 16:35 Uhr ist der eine anberaumt, um vier Tage früher, am 19.3.2021 um 15:50 Uhr der zweite. Dann folgte noch ein dritter Termin für eine Erstimpfung am 24.3. 2021 um 7:15 Uhr.

Aus den zahlreichen SMS des Wiener Gesundheitsamtes lässt sich erschließen, dass viele dieser Mitteilungen offenbar für andere Personen bestimmt sind – was schon datenschutzrechtlich unzulässig sein dürfte.

Schwerer wiegt jedoch, dass völlig unklar bleibt, ob die Personen, für die diese Termine gedacht waren, ihre Termine überhaupt bekommen haben oder ob nur Tappeiner verständigt wurde.

Es darf weiter gefragt werden, in vielen anderen Fällen ähnliche Falsch-SMS versendet wurden und werden und was mit ihnen passiert ist.

„Ich habe bisher keine Mitteilung vom Impfservice mit einer Korrektur erhalten, dass die mir zugesandten SMS für andere gedacht waren“, versichert Gerhard Tappeiner.

NEF0001