Hausdurchsuchung
Vier deutsche Staatsangehörige, die gemeinsam in einem Haus in Oberalm wohnten, wurden am 10. Februar nach einer durch die Staatsanwaltschaft Salzburg angeordneten Hausdurchsuchung in Haft genommen. Nach monatelangen Ermittlungen der Kriminalgruppe Hallein konnten zahlreiche Beweisgegenstände mit einem Gesamtwert von rund 100.000 Euro sichergestellt werden:
Suchtmittel-Equipment im Wert von rund 10.000 Euro, etwa 2500 Euro Bargeld, zahlreiche Mobiltelefone und Speichermedien sowie mehrere zum Teil verbotene Waffen, darunter Armbrust, Schwert, Messer, Revolver und Faustfeuerwaffen. Wegen der Menge der sichergestellten Gegenstände musste ein LKW angefordert werden.
rund fünf Kilo verkaufsfertige Cannabisblüten,
etwa 650 Gramm Cannabisharz,
25 Gramm Kokain, vier Stück XTC Tabletten,
rund zwei Gramm MDMA,
34 Fläschchen LSD-Tropfen,
Drogendelikte in München
Bei den Beschuldigten handelt es sich um drei Männer (35, 26 und 48 Jahre) sowie eine 24-jährige Frau, die Lebensgefährtin des 35-Jährigen. Alle vier sind bereits einschlägig im Bereich Drogendelikte im Umfeld von München in Erscheinung getreten. Im Jahr 2019 beschlossen der 35-Jährige, seine Freundin und der 26-jährige Bekannte, einen Schlussstrich in Deutschland zu ziehen und mieteten sich in Oberalm ein Einfamilienhaus.
Cannabisanbau im Keller
Bereits im Herbst schmiedeten sie Pläne für einen Cannabisanbau im Keller des Hauses und rekrutierten dafür im Frühjahr 2020 ihren 48-jährigen Bekannten, der über eine mehrjährige Erfahrung im Anbau von Cannabis verfügt. Er wurde als „Gärtner“ eingestellt mit einem zugesagten Monatsgehalt von 1000 Euro sowie fünf Prozent des Ernteertrages und zog ebenfalls im Haus in Oberalm ein.
Es wurden 10.000 Euro in eine hochprofessionelle Cannabisanbauanlage investiert, ab Sommer 2020 Cannabis angebaut und im Anschluss gewinnbringend weiterverkauft. Das Geschäft lief erfolgreich, wodurch die Anlage kontinuierlich ausgebaut wurde und die Miete des Hauses von mehr als 2000 Euro leistbar war.
Bei der ersten Einvernahme verweigerten alle vier die Aussage. Erst später gaben sie zu, seit Sommer 2020 die Anlage betrieben zu haben. Alle versuchten, die Verantwortung den jeweils anderen zuzuschieben. Nur der 48-jährige Beschuldigte war umfangreich geständig, als „Gärtner“ die Anlage betreut zu haben und dafür bezahlt worden zu sein. Alle vier wurden in die Justizanstalt Salzburg gebracht.
Sie werden wegen Vorbereitung von Suchtgifthandel sowie Suchtgifthandel im Rahmen einer kriminellen Vereinigung angezeigt.
Anzeigen nach dem Waffengesetz werden erstattet.
Eine Meldung an die Finanzpolizei erfolgt ebenfalls, weil sie seit Sommer 2020 durchgehend einen Pkw mit deutscher Zulassung benutzt und nicht in Österreich angemeldet haben.
Text / Bild: LPD Sbg; Mundus24com