Vom Familienbonus werden nur 24 Prozent der Frauen profitieren

„Um Frauen am Arbeitsmarkt wirklich zu unterstützen, braucht es dringend einen verstärkten Ausbau der Kinderbetreuung und eine gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten für jedes Kind. Ohne diese wird sich die Einkommensschere noch langsamer schließen“, sagt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, anlässlich des aktuellen Einkommensberichts des Rechnungshofs. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der vollzeitbeschäftigten Frauen um drei Prozent gesunken, auch die Einkommensunterschiede bleiben auf hohem Niveau bestehen.  

Außerdem zeige der Bericht, dass die von der Regierung in den vergangenen Monaten gesetzten Maßnahmen in die falsche Richtung gehen. „12-Stunden-Tage lassen sich schwer mit einem Familienleben vereinbaren und erschweren es Frauen einer Vollzeitzeitbeschäftigung nachzugehen“, befürchtet Schumann eine weitere Verschlechterung der Einkommensschere.  

Auch beim neuen Familienbonus Plus bleiben Frauen auf der Strecke. „Dieser kann erst ab einem Bruttoeinkommen von 1.700 Euro voll ausgeschöpft werden. Wer weniger verdient, bekommt auch weniger. Davon sind besonders Frauen betroffen“, betont Schumann. Laut einer aktuellen Studie werden Frauen weniger als ein Viertel vom Gesamtvolumen des Familienbonus bekommen, nämlich nur 24 Prozent.