Einer der nachweislich ältesten Übergange über die Hohen Tauern wird saniert – der historische „Krimmler Tauernweg“. Die Salzburger Nationalparkverwaltung übernimmt die Federführung für die Erneuerung des 6,5 Kilometer langen Teilstückes. Landesrätin Daniela Gutschi hat im Budget für den Nationalpark die veranschlagten Kosten zugesichert. Schon im Sommer kann mit der Sanierung begonnen werden.

LR Daniela Gutschi präsentiert mit Projektleiter Stefan Lerch (Salzburger Nationalparkfonds) den Plan für die Sanierung des Krimmler Tauernwegs.

Der historische „Krimmler Tauernweg“ ausgehend von den Almgebäuden der Windbachalm bis zur Staatsgrenze zu Italien, dem Krimmler Tauernpass, ist in die Jahre gekommen. Kein Wunder: Die erste neuzeitliche Kartenaufzeichnung stammt aus dem Jahr 1551. Angenommen wird, dass der Weg bereits seit der Bronzezeit besteht, also seit 2.200 bis 800 Jahre vor Christus.

Gutschi: „Jetzt gehen wir das an.“

Der Pfad vom Krimmler Achental über das Windbachtal im Pinzgau hinauf zum rund 2.600 Meter hohen Krimmler Tauern ist durch die Verwitterung sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. „Aus diesem Grund hat die Alpenvereinssektion Krimml-Warnsdorf im Jahr 2020 mit Genehmigung der Nationalparkverwaltung die Sanierung begonnen. Das Bundesdenkmalamt hat diese aber gestoppt. Die Auflagen der Landesumweltanwaltschaft und des Bundesdenkmalamtes waren zu umfassend, sodass der Alpenverein das Vorhaben der Sanierung nicht mehr weiterverfolgen konnte. Aus diesem Grund habe ich veranlasst, dass der Nationalparkfonds das Projekt übernimmt. Dadurch ist für die Sanierung auch kein Behördenverfahren mit Parteistellung der Landesumweltanwaltschaft notwendig. Jetzt gehen wir das an, im Juni beginnen die Arbeiten“, sagt Landesrätin Daniela Gutschi.

Land sichert Finanzierung zu

Die Salzburger Nationalparkverwaltung übernimmt nun federführend die Sanierung. Das Nationalparkressort des Landes fördert mit 30.000 Euro. Der Patenschaftsfonds des Österreichischen Alpenvereins beteiligt sich mit 20.000 Euro. Auch das Bundesdenkmalamt hat bereits einen positiven Bescheid erlassen.

Grenzüberschreitender Viehtrieb

Der noch immer ursprüngliche Abschnitt mit einer Länge von 6,5 Kilometern wird derzeit noch immer von Südtiroler Bauern als Viehtriebweg genutzt. Sieben Landwirte aus dem Norden Italiens besitzen im Krimmler Achental ihre Almen, drei Bewirtschafter treiben derzeit immer noch im Herbst ihre Rinder über den Tauern ins heimatliche Südtiroler Ahrntal. Und auch als grenzüberschreitender Wanderweg hat der Pfad große Bedeutung.

Befestigen und Entwässern

In erster Linie geht es bei der Sanierung darum, den Weg zu befestigen und zu entwässern. „Derzeit fließt viel Wasser über die Strecke. So vermitteln einzelne Passagen den Eindruck eines Bachbettes. Auch Vermurungen treten gehäuft auf und machen einzelne Abschnitte schwer passierbar“, informiert Landesrätin Daniela Gutschi.

Ziel: Fertigstellung im Sommer

Gestartet wird das Projekt mit dem Abschnitt vom Krimmler Tauernpass talwärts. Die Sanierungen sollen möglichst in traditioneller Bauweise händisch durchgeführt werden und „wenn es die Witterung zulässt, noch Ende dieses Sommers abgeschlossen werden“, so Projektleiter Stefan Lerch.

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Foto: NPHT / S. Moser