Verbote und Stigmatisierung gehen auf Kosten von Frauen – Sexarbeiter:innen-Rechte sind Menschenrechte!

Anlässlich des heutigen Tages der Rechte der Sexarbeiter:innen machen die Grünen Wien auf die prekäre Situation der Sexarbeiter:innen aufmerksam und unterstützen die Forderungen von PRO SEX WORK – Allianz für Sexarbeiter*innenrechte – bestehend aus den Sexarbeiter*innen-Selbstorganisationen und Red Edition, sowie den Beratungseinrichtungen maiz (Linz), PiA (Salzburg), iBUS (Innsbruck), SXA-Info (Graz) und LEFÖ (Wien).

„Kriminalisierung, Mehrfachdiskriminierung und fehlende Rechte machen Sexarbeiter:innen besonders vulnerabel für Ausbeutung und gewalttätige Übergriffe. Schikanöse polizeiliche Kontrollen und eine stigmatisierende Darstellung von Sexarbeit in den Medien verschärfen die an sich bereits schwierige Situation von Sexarbeiter:innen in Österreich noch weiter. Um Sexarbeiter:innen wirksam zu schützen, muss Sexarbeit als Arbeit anerkannt und vollständig entkriminalisiert werden. In der medialen Berichterstattung ist auf einen sensiblen Sprachgebrauch zu achten, um eine Stigmatisierung zu vermeiden“, so Viktoria Spielmann, Frauenrechtssprecherin der Grünen Wien.

Österreich ist das einzige Land weltweit, in dem verpflichtende Untersuchungen von Sexarbeiter:innen durch Amtsärzt:innen vorgesehen sind. „Diese Zwangsuntersuchungen bürden Sexarbeiter:innen die alleinige Verantwortung für die Prävention von Krankheiten und Körperhygiene auf und sind zugleich demütigend und menschenrechtsverletzend. Wir stehen für Autonomie der Sexarbeiter:innen über ihre Gesundheit und fordern einen niederschwelligen Zugang zu mehrsprachigen Gesundheitsangeboten“, so Spielmann weiter.

Der überwältigende Großteil aller Sexarbeiter:innen sind Schätzungen zufolge Frauen mit Migrationsbiografie. „Migrantische Sexarbeiter:innen werden oft mit Betroffenen von Menschenhandel gleichgestellt und dabei viktimisiert. Diese Viktimisierung muss beendet und gleichzeitig müssen die Rechte von Sexarbeiter:innen gestärkt werden. Denn die Stärkung der Rechte von Sexarbeiter:innen ist eine Prävention von Frauenhandel“, so Berivan Aslan, Menschenrechtssprecherin der Grünen Wien.

Spielmann und Aslan unterstützen die Forderung nach mehr politischem Mitspracherecht von Sexarbeiter:innen: „In der Stadt Wien sollen Round Tables gemeinsam mit Sexarbeiter:innen, Sexarbeitsaktivist:innen und Vertreter:innen von Beratungsstellen für Sexarbeiter:innen organisiert werden. Dabei soll die Situation von Sexarbeiter:innen sowie die Stärkung ihrer Rechte gemeinsam besprochen werden.“

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