Arbeits- und Fachkräftemangel zentrale Herausforderung – Leistung muss sich lohnen

„Um dem Arbeits- und Fachkräftemangel gegenwirken zu können braucht es eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik. Wir müssen die vorhandenen Potenziale bestmöglich nutzen und Menschen in Beschäftigung bringen“, betont der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, am heutigen Donnerstag. Beim AMS sei nach wie vor eine Rekordzahl offenen Stellen gemeldet, die AMS-Plattform „alle jobs“ weise weit über 250.000 Stellenangebote aus. Aus Sicht der Industrie sei entscheidend Anreize zu verstärken, um arbeitslose Personen wieder rascher ins Erwerbsleben zu integrieren und nicht unmittelbar dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehende Menschen für Beschäftigung zu gewinnen. Es gilt insbesondere das Angebot an qualitätsvoller Kinderbetreuung entsprechend auszubauen, und Anreize zu setzen, um die Mobilität arbeitssuchender Menschen zu fördern. Aufgrund des demografischen Wandels bedarf es insbesondere auch gezielter, qualifizierter Zuwanderung. Und es gilt gerade auch ältere Menschen länger im Erwerbsleben zu halten. „Um Menschen auch nach Erreichen des Regel-Pensionsalters stärkere Erwerbsanreize zu bieten, sollte ab dem Regel-Pensionsalter die Beitragspflicht zur Pensionsversicherung zur Gänze entfallen“, hielt Neumayer unter Verweis auf das schon zuletzt vorgestellte IV-Paket zu „Leistung muss sich lohnen“ (https://leistung-muss-sich-lohnen.at/) fest.

„Wir müssen auch den aus der Ukraine Vertriebenen geeignete Perspektiven am österreichischen Arbeitsmarkt bieten. Hier gilt es bürokratische Hürden abzubauen und einen Übergang ins Erwerbsleben aktiv zu fördern. Die bestehenden Zuverdienstregelungen sind hier nicht praktikabel und verhindern vielfach eine erfolgreiche Erwerbsintegration“, hielt Neumayer fest. Ein zu langes Fernbleiben vom Arbeitsmarkt gestaltet eine nachhaltige Integration zunehmend schwieriger. „Beschäftigungshindernisse an den Schnittstellen zwischen Grundversorgung, AMS-Leistungen und Erwerbseinkommen oder etwa bürokratische Hürden bei der Anerkennung von Kompetenzen sollten hierbei bestmöglich vermieden werden“, so der Generalsekretär. „Nur mit ausreichend Fach- und Arbeitskräften kann es eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstand in Zukunft geben. Es ist daher an der Zeit, an allen notwendigen Schrauben zu drehen“, betont Neumayer abschließend.