15 Milliarden neue Schulden angehäuft – FW fordert von Bundesregierung Langzeitplanung
„Wenn die Corona-Hilfen per 30.6.2021 auslaufen, wird es für viele Unternehmen sehr eng. Es droht eine noch nie dagewesene Konkurswelle“, analysiert der Obmann der Freiheitlichen Wirtschaft Niederösterreich und FW-Delegierter im Wirtschaftsparlament, Reinhard Langthaler. Von circa 20 Milliarden Euro Unternehmens-Staatshilfe müssen 15 Milliarden zurückgezahlt werden, nur 5 Milliarden Euro sind direkte und nicht rückzahlbare Hilfen. Steuer und Kreditrückzahlungen, aber auch die derzeitige Rohstoffknappheit bzw. Verteuerung, sind zusätzliche Insolvenzbeschleuniger für Unternehmen. „Das aktuelle Umfeld für Betriebe ist alles andere als optimistisch“, so Langthaler.
Gerade für die Branchen Tourismus und Handel ist die Fortsetzung der Unterstützungen und Stundungen nach dem 30.6.2021 überlebenswichtig. Notwendig wären zusätzlich auch direkte finanzielle Zuschüsse, die entscheidend für die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit sind. „Die durch die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung bis jetzt angehäufte Schuldenlast der Unternehmen ist existenzbedrohend und erschwert die Rückzahlungsfähigkeit enorm“, weiß Langthaler.
Experten warnen, dass die aktuellen Öffnungsschritte das Problem der Zahlungsverpflichtungen vieler Betriebe in den nächsten 6 Monaten nicht lösen werden. Ein Anstieg von Bank und Überbrückungskrediten, Steuer- und SV- Stunden sowie Abgabenstundungen bestätigt diese massive wirtschaftliche Schieflage. Es brauche ein langfristiges Konzept der Regierung, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen und zumindest einen Plan für die nächsten 12 Monate für Unterstützungen und Stundungen.
„Um die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen des letzten Jahres bewältigen zu können, ist es entscheidend, vom kurzfristigen auf ein mittelfristiges Denken umzusteigen: Die Regierung muss endlich weg vom Kurzzeit-Dilettantismus und hin zu einem langfristigen zukunftsorientieren Wirtschaftsplan“, fordert Langthaler. Nur so könne man Planungs- und Investitionssicherheit für Unternehmen schaffen. „Die Planlosigkeit der Regierung hat derzeit keine Vorbildwirkung und schafft Null Zukunfts-, Planungs- und Investitionssicherheit“, kritisiert Langthaler.
Die Freiheitliche Wirtschaft fordert die Bundesregierung auf, die permanenten Unsicherheiten zu beseitigen, Investitions- und Planungssicherheit zu schaffen und eine Jahresplanung für weitere Staatshilfen und Unterstützungen zu entwickeln. „Durch den schleppenden Fluss von staatlichen Unterstützungen hat man viele Unternehmen in einen Ausnahmezustand versetzt. Wenn die Bundesregierung eine noch nie dagewesene Pleite- und in der Folge Arbeitslosenwelle verhindern will, muss sie jetzt handeln“, so Langthaler abschließend.
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