An der Berufsschule für Gartenbau und Floristik werden seit Oktober neun unbegleitete jugendliche Flüchtlinge zwischen 17 und 19 Jahren aus Afghanistan und Syrien betreut. „Die Jugendlichen nehmen am praktischen und theoretischen Unterricht teil und lernen den Beruf des Landschaftsgärtners und des Floristen kennen“, erzählt Direktorin Gerlinde Wenschitz.

So lernen sie beispielsweise in der Floristik das Anfertigen von Gestecken, das Arrangieren von Sträußen oder das Binden und Stecken von Kränzen. Im gärtnerischen Bereich gehört das Schneiden von Stecklingen und Steckhölzern, das Vermehren von Pflanzen oder das Pikieren und Topfen von Pflanzen zum Tätigkeitsbereich. Als Landschaftsgärtner können sie Wege und Plätze vermessen und diese mit den verschiedensten Materialien pflastern, Mauern errichten, Pflanzen setzen und Schnittmaßnahmen an Sträuchern und Bäumen durchführen.

Darüber hinaus wurden bereits eine Reihe von weiteren Projekten umgesetzt: „Dazu gehört zum Beispiel die Vorplatzgestaltung beim Arbeitersamariterbund in der Kerschensteinergasse, wo auch jugendliche Flüchtlinge betreut werden“, erzählt die Direktorin. „Auch das Vermehren von Gemüsepflanzen für andere Flüchtlinge in Kooperation mit dem Arbeitersamariterbund war ein schönes Projekt.“ Darüber hinaus wurden die Jugendlichen in viele Aktivitäten der Schule, wie gemeinsamer Unterricht, Frühlingsfest, Projektpräsentationen, Wettbewerbe etc. eingebunden.

In den Sommerferien soll schrittweise das Projekt „Urban Gardening“ am Loquaiplatz umgesetzt werden, das von der Landschaftsgärtnerklasse erarbeitet wurde. Im Bereich des Seniorenheimes werden hier in Kooperation mit Seniorenheim, der Bezirksvorstehung, der Gebietsbetreuung, BerufsschullehrerInnen, dem Verein „the creative fillip“ und der Flüchtlingsgruppe Pflanzgefäße und rollstuhlgerechte Hochbeete errichtet.

In der Schule ist man von der Entwicklung der Jugendlichen beeindruckt und möchte sie auch im nächsten Jahr weiter betreuen:
„Sowohl in den floristischen wie auch in den gärtnerischen Bereichen zeichnen sich die jungen Burschen durch Geschicklichkeit, besonderen Lernwillen und enormen Einsatz aus!“ so die Direktorin.

„Die Wiener Schulen tragen mit ihrem Bildungsangebot wesentlich dazu dabei, dass Integration gelingt“, ist auch Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky überzeugt. „Hier wird mit großem Engagement – oft weit über den schulischen Alltag hinaus – großartige Arbeit geleistet!“