„Wir müssen in unserem Kampf gegen sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt in Konflikten noch strategischer und entschiedener vorgehen“, so Außenamtsgeneralsekretär Michael Linhart anlässlich des ersten „Internationalen Tags gegen sexuelle Gewalt in Konflikten am 19. Juni“.

Die Angst vor sexueller Gewalt ist ein Hauptfluchtgrund für Frauen und deren Familien aus Kriegsgebieten. Sexuelle Gewalt ist keine unvermeidbare Begleiterscheinung von bewaffneten Konflikten, sondern meist gezielte Taktik und ein schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das strafrechtliche Konsequenzen haben muss und das durch gezielte Strategien verhindert werden kann.

Am 3. Juni fand dazu eine vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres mitveranstaltete internationale Konferenz unter dem Titel „Women for Peace!“ in Graz statt, die von der Austrian Development Agency (ADA) finanziell unterstützt wurde. Der Beitrag und die Rolle von Frauen der Zivilgesellschaft aus Syrien und dem Irak standen dabei im Mittelpunkt.

„Ich freue mich, dass drei Nobelpreisträgerinnen als Unterstützerinnen dieses Themas nach Österreich gekommen sind“, so Generalsekretär Linhart aus Anlass der Konferenz, „wir haben gemeinsam mit der UNO Lösungen entwickelt, um Frauen, aber auch Männer und Kinder in Konfliktsituationen und auf der Flucht vor dieser Bedrohung zu schützen und damit auch ein Signal im Kampf gegen extremistische Gruppierungen zu setzen.“ Dies führe das starke Engagement Österreichs in der UNO im Bereich Schutz von Zivilbevölkerung weiter.

Diesen Praktiken muss mit einem umfassenden Ansatz begegnet werden, von der Prävention über Rechtsbeistand und effiziente Strafverfolgung der Täter bis zur Traumabearbeitung und Wiedereingliederung in Familie und Gesellschaft. Frauen sind nicht nur „Opfer“ – sie sind „Agents of Change“ war die Botschaft aller TeilnehmerInnen in Graz, die auf Initiative von Art of Reconciliation zusammengekommen waren.

Österreich fördert eine Vielzahl an Projekten, die sich für die Stärkung von Frauen einsetzen, damit sie ihre wichtige Rolle in Flüchtlingslagern, bei der humanitären Hilfe und im Wiederaufbau einnehmen können. Insbesondere wurden von der ADA im Jahr 2015 rund 50 Millionen Euro für Frauen in fragilen Situationen und Friedensprozessen bereitgestellt. So wurde beispielsweise ein Projekt von CARE zur Förderung von Aktivistinnen für Frieden und Geschlechtergerechtigkeit in den palästinensischen Gebieten unterstützt.