Wie die Tierschutzorgganisation „Vier Pfoten“ meldet übernimmt Australien Vorreiterrolle in Sachen Tierschutz

 

Der heutige Tag markiert einen Meilenstein für den globalen Tierschutz: Als erstes Land weltweit hat Australien ein Importverbot für Jagdtrophäen von Löwen ausgesprochen. Jäger werden somit ihre Trophäen nicht mehr einführen dürfen. Mit diesem Verbot übernimmt Australien eine Vorreiterrolle für den Schutz der afrikanischen Löwen. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt die Entscheidung und ruft gleichzeitig die Europäische Union sowie die Vereinigten Staaten – die beiden größten Importeure von Löwen-Jagdtrophäen – dazu auf, dem guten Beispiel zu folgen.

Verkündet wurde das Importverbot vom australischen Umweltminister Greg Hunt beim heutigen „Global March for Lions“ in Melbourne – ein Event, das auch von VIER PFOTEN unterstützt wird. Australien reagiert damit  auf die allgemeine öffentliche Entrüstung über „Canned Hunting“, einer brutalen Form der Gatterjagd in Südafrika. Das Gesetz tritt ab sofort in Kraft.

„Bei Canned Hunting werden Löwen in kleinen Gehegen geschossen, die Tiere haben dabei keine Möglichkeit zur Flucht. Da sie auf Farmen von Hand aufgezogen werden, zeigen sie zudem kaum Scheu vor Menschen. Bis zu 1.000 Löwen fallen diesem blutigem Geschäft jedes Jahr zum Opfer.“, erklärt Thomas Pietsch  – Wildtier Experte von VIER PFOTEN.

„Zwischen 2010 und 2013 wurden 91 Löwen und Körperteile von Löwen nach Australien importiert. Im Vergleich dazu waren  es in den USA jährlich 400 und 200 in EU-Mitgliedsstaaten, im Zeitraum von 2007 bis 2012. Das zeigt, wie wichtig es wäre, dass diese Länder dem positiven Beispiel von Australien folgen. Gezüchtete Löwen genießen in Südafrika leider keinen rechtlichen Schutz. Die Entscheidung der australischen Regierung bringt nun ein wenig Hoffnung für die missbrauchten Löwen aus dem schmutzigen „Canned Hunting“-Business und die wenigen noch frei lebenden, majestätischen Großkatzen in Südafrika.“, so Thomas Pietsch  – Wildtier Experte von VIER PFOTEN.

Australiens Entscheidung hat bedeutende rechtliche Auswirkungen: Die höchstmögliche Strafe für Verstöße gegen das neue Importverbot von Löwen-Jagdtrophäen beträgt nun für Privatpersonen 10 Jahre Haft bzw. 170.000 Australische Dollar (entspr. ca. 122.300 EUR) Geldstrafe. Unternehmen, die gegen die neue Regelung verstoßen, können zu bis zu 850.000 Australischen Dollar (entspr. ca. 611.500 Euro) Geldstrafe verurteilt werden.

„Die neue Regelung macht es den Australiern schwer, die sich an der abstoßenden Tätigkeit des Canned Hunting beteiligen. Sie können ihre Trophäen nach der Jagd nicht mehr mit nach Hause nehmen. Diese Menschen sollen nicht auch noch feiern, dass sie eines dieser wunderbaren Tiere eiskalt getötet haben.“, erklärt Minister Hunt in einem offiziellen Statement.

VIER PFOTEN gratuliert der Organisation For the Love of Wildlife, dem Parlamentsmitglied Jason Wood und dem Umweltminister Greg Hunt, die für die Durchsetzung der neuen Regelung in Australien eingetreten sind und sich auch weiterhin für die Beendigung des blutigen Geschäfts Canned Hunting einsetzen werden. Das VIER PFOTEN Großkatzenschutzzentrum LIONSROCK bietet Löwen, die aus Zucht- oder Jagdfarmen gerettet werden konnten, eine artgemäße und lebenslange Bleibe.