„Besorgt“ zeigt sich Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer angesichts der verhärteten Positionen vor dem Asylgipfel am Mittwoch.

Nach wie vor sind mehr als 5.000 Asylwerber anstatt in Grundversorgungsquartieren in Transitunterkünften untergebracht, die darauf ausgelegt sind, Flüchtlinge für ein bis maximal zwei Tage zu beherbergen. „Bund, Länder und Gemeinden müssen den Gipfel nutzen, um endlich ausreichend Quartiere zu schaffen“, fordert der Rotkreuz-Präsident. Hier seien dringend Lösungen über parteipolitische Grenzen hinweg notwendig, sonst drohe ein Scheitern wie bei vorangegangenen Gipfeln.

In der von beiden Koalitionsparteien scharf geführten medialen Auseinandersetzung ging es zuletzt stark um einzelne Begrifflichkeiten wie „Obergrenze“ und darum, wie man Österreich „unattraktiv“ für Asylwerber machen könne. Schöpfer appelliert an die Verhandlungspartner, einen sachlichen und lösungsorientieren Gipfel zu führen. „Gerade humanitäre Themen verlangen Lösungen über Parteigrenzen hinweg. Vorwahlkampfrhetorik hat hier nichts verloren“, sagt der Rotkreuz-Präsident.

Im Übrigen bedauert Schöpfer es, dass die Zivilgesellschaft beim Gipfel nicht eingebunden ist. Insbesondere in der Vorbereitung hätten jene humanitären Organisationen, die seit Monaten in der Betreuung und Versorgung von Menschen auf der Flucht aktiv sind, durch ihre Erfahrung und Expertise eine wichtige Perspektive einbringen können. Allein das hätte schon zu einer Versachlichung beigetragen.