Pensionistenverband fordert Gesund-Länger-Arbeiten-Paket, mehr altersgerechte Arbeitsplätze, Kündigungsschutz für Ältere im Krankenstand.

„Wir brauchen keine Pensionskürzungen, sondern echte, nachhaltige Reformen für Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und die Wertschöpfungsabgabe zur Verbreiterung der Finanzierung unseres Sozialsystems“, betonte Karl Blecha, Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) und des Österreichischen Seniorenrates bei einer PensionistInnen-Veranstaltung in Wien und stellte klar: „Der 29. Februar muss in erster Linie ein Wirtschafts-und Beschäftigungsgipfel sein. Und er muss Ergebnisse bringen! Die österreichische Arbeitswelt muss altersgerechter werden!“

 

„Die Konjunktur ist schleppend, das Wirtschaftswachstum viel zu gering, es fehlt an Arbeitsplätzen für die Generation 50+! HIER brauchen wir rasches Handeln!“, fordert Blecha und stellt klar: „Das Problem heißt Wirtschaft und Arbeitsmarkt, nicht Pensionen! Wir brauchen Maßnahmen, damit die Menschen Arbeit haben. Und mit Arbeitsbedingungen, die sie nicht mit Anfang 50 völlig ausgebrannt in die Arbeitsunfähigkeit treiben!“.

Forderungen des Pensionistenverbandes für den 29. Februar:

• Schaffung einer Wertschöpfungsabgabe für die Finanzierung der Pensionen und des Sozialstaates. Faktor Arbeit muss entlastet, der Faktor Kapital stärker belastet werden. Investitionen bleiben unberührt.

• Wirksameres und früheres Bonus-Malus-System. Betriebe, die ältere Menschen beschäftigen oder aus der Langzeitarbeitslosigkeit herausholen, müssen stärker gefördert werden.

• Ausdehnung des Kündigungsschutzes. Ältere dürfen im Krankenstand nicht gekündigt werden.

• Gesetzliche Verankerung eines umfassenden Pensions- und Beschäftigungsmonitorings aufgeschlüsselt nach Branchen, Regionen und Betriebsgrößen unter Einbeziehung des gesamten öffentlichen Sektors! Der Gesetzestext ist fertig!

• Gesund-Länger-Arbeiten-Paket zur weiteren Erhöhung des faktischen Pensionsantrittsalters, mit gesunden Arbeitsplätzen und -bedingungen, einer verpflichtenden betrieblichen Gesundheitsvorsorge und einem Schwerpunktprogramm „Burn-Out-Vorsorge“ durch verstärkten Einsatz von Arbeitspsychologen!

• Bonifikationen für Firmen, die es Frauen ermöglichen über das Regelpensionsalter (60 Jahre) hinaus zu arbeiten.

• Schulungs-Bonus 50+ als finanziellen Anreiz für Firmen, die ältere MitarbeiterInnen aus- oder weiterbilden!

• Gesetzlich verpflichtendes Best-Bieter-Prinzip mit Sozialkriterien für ALLE öffentlichen Aufträge. Firmen die Lehrlinge ausbilden und Ältere beschäftigen, dürfen keinen Wettbewerbsnachteil haben!

• Konsequente Umsetzung der Ausbildungsgarantie für Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr und Einführung einer Beschäftigungsgarantie für junge Menschen.

• Nationale und europäische Investitionen zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstum. Blecha: „Wir müssen den Faktor Arbeit entlasten und finanziellen Spielraum für Investitionen schaffen! Und wo bleibt das vollmundig angekündigte 315-Milliarden-Paket der EU zur Wirtschaftsbelebung?“!